Observability im Detail: VictoriaMetrics, VictoriaLogs, Grafana
TL;DR Observability basiert auf drei Säulen – Metriken, Logs und Traces – und wird durch die vier …
Diese Serie erklärt systematisch, wie moderne Software compliant entwickelt und betrieben wird – von EU-Regulierungen bis zur technischen Umsetzung.
Observability ist mehr als „Monitoring 2.0“. Es ist die Fähigkeit, den Zustand komplexer verteilter Systeme aus ihrem Verhalten heraus zu verstehen – auch dann, wenn konkrete Fehlerbilder vorher nicht bekannt waren. Für regulierte Unternehmen ist diese Fähigkeit inzwischen ein Kernbestandteil der Governance.
Die drei klassischen Säulen:
Metriken
Zeitreihen wie Latenzen, Fehlerraten, Ressourcenauslastung. Ideal für Trends, SLOs und proaktive Alarmierung.
Logs
Ereignisorientierte Daten – vom API-Request über Authentifizierungsversuche bis zu Datenbank-Fehlern. Grundlage für forensische Analysen und Audit-Trails.
Traces
Verfolgen einzelne Transaktionen durch Microservices, Queues und Datenbanken. Unverzichtbar, wenn es um komplexe IKT-Vorfälle und Performance-Engpässe geht.
Regulatorisch relevant wird Observability, sobald aus diesen Daten strukturierte Prozesse entstehen:
Statt Compliance als Last zu begreifen, lohnt sich der Perspektivwechsel: Ein guter Observability-Stack reduziert Ausfallzeiten, beschleunigt Incident-Analysen und schafft genau die Transparenz, die Gesetze heute fordern – und die technisch ohnehin sinnvoll ist.
Die NIS-2-Richtlinie trat am 16. Januar 2023 in Kraft. Bis zum 17. Oktober 2024 müssen die EU-Mitgliedstaaten sie in nationales Recht überführen; ab dem 18. Oktober 2024 gelten die nationalen Umsetzungen.
Kernpunkte mit Observability-Bezug:
Die DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) trat ebenfalls am 16. Januar 2023 in Kraft und gilt ab dem 17. Januar 2025 unmittelbar für Finanzunternehmen und bestimmte Dienstleister.
DORA fordert u. a.:
Ohne durchgängige Observability ist dieses IKT-Vorfalls-Management praktisch nicht umsetzbar: Sie müssen Vorfälle erkennen, einordnen, priorisieren und später nachweisen können, welche Maßnahmen gewirkt haben.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO / GDPR) trat am 25. Mai 2018 in Kraft. Sie fordert u. a.:
Genau hier kommen strukturierte, unveränderbare Logs und langzeitstabile Metriken ins Spiel. Ein gut aufgebauter Observability-Stack ist damit eine zentrale Säule Ihrer GDPR-Compliance.
VictoriaMetrics ist eine hochperformante, Prometheus-kompatible Zeitreihendatenbank, die für große Datenmengen und lange Aufbewahrungsfristen optimiert wurde. Für regulierte Umgebungen ist das besonders relevant, weil Incidents und Trends oft über Monate oder Jahre analysiert werden müssen.
Viele Organisationen starten mit Prometheus – zurecht. Doch sobald:
kommt eine dedizierte Metrik-Engine wie VictoriaMetrics ins Spiel. Sie versteht das Prometheus-Ökosystem (Scraping, Remote Write, PromQL) und kann daher in bestehende Instrumentierung übernommen werden, ohne Applikationscode anzupassen.
Technisch setzt VictoriaMetrics auf:
Für Sie übersetzt sich das in:
Im Kontext von NIS-2 und DORA heißt das: Sie können SLOs und Verfügbarkeitskennzahlen nicht nur operativ nutzen, sondern auch rückblickend belegen, wie sich Ihre Systeme entwickelt haben – inklusive Spitzenlasten, Ressourcenengpässen und Zeitpunkten, zu denen Maßnahmen gewirkt haben.
Während Metriken die „Vitalwerte“ Ihrer Plattform abbilden, liefern Logs die Detailtiefe für Audits und Forensik. VictoriaLogs ist eine Log-Datenbank des VictoriaMetrics-Ökosystems, die genau auf diese Anforderung ausgerichtet ist.
Im Gegensatz zu klassischen File-Logs oder simplen Log-Aggregatoren setzt VictoriaLogs auf:
Der Effekt: Sie können spezifische Fragen effizient beantworten, etwa:
Für Compliance ist nicht nur der Inhalt der Logs entscheidend, sondern auch ihre Integrität. Manipulationsresistente (tamper-proof) Logs sind in mehreren Dimensionen relevant:
VictoriaLogs unterstützt dies durch ein append-only Design, klare Trennung von Schreib- und Lese-Pfaden und Integritätsmechanismen auf Segmentebene. In der Praxis kombinieren viele Organisationen dies mit:
Gegenüber Alternativen wie Loki liegt der Schwerpunkt von VictoriaLogs stärker auf Hochdurchsatz, strukturierten Queries und skalierbarer Langzeitaufbewahrung – genau das, was Sie für DORA-konforme IKT-Vorfallsberichte und umfassende Audit-Trails benötigen.
Daten allein erzeugen noch keine Resilienz. Entscheidend ist, wie Teams mit diesen Daten arbeiten. Hier kommt Grafana als Visualisierungs- und Analyse-Frontend ins Spiel.
Ein typisches Dashboard in einem VictoriaMetrics/VictoriaLogs-Stack könnte u. a. enthalten:
So entsteht ein Workflow, der regulatorische Anforderungen direkt unterstützt:
Auch wenn dieser Artikel den Fokus auf VictoriaMetrics (Metriken) und VictoriaLogs (Logs) legt, sollte die dritte Säule – Traces – nicht unterschätzt werden. Ob Sie dafür OpenTelemetry, Jaeger oder einen anderen Tracing-Stack nutzen:
Ein durchdachter Observability-Stack integriert deshalb alle drei Perspektiven in ein gemeinsames Bedienkonzept.
Ein klassisches Monitoring, das nur Verfügbarkeits-Checks und ein paar Host-Metriken umfasst, wird für NIS-2- oder DORA-konforme Umgebungen in der Regel nicht ausreichen.
Regulierungen fordern nicht nur das Erkennen von Störungen, sondern auch:
Dafür benötigen Sie:
Monitoring ist ein Baustein – Observability ist das Gesamtbild.
Viele klassische Log-Plattformen sind historisch aus File-basiertem Logging gewachsen und skalieren nur mit erheblichem Aufwand in wirklich große Datenmengen. Sie fokussieren häufig auf Volltextsuche, was für Compliance-Anforderungen nur bedingt ideal ist.
VictoriaLogs setzt stattdessen auf:
Für Compliance-Szenarien bedeutet das:
In vielen Organisationen ist die Herausforderung nicht das einzelne Tool, sondern die Kombination aus Technologie, Prozessen und Regulierung. Genau hier setzen wir an:
So entsteht ein Stack, der sowohl technisch tragfähig als auch auditfähig ist.
Weitere Fragen? Siehe unsere FAQ
Ein moderner Observability-Stack ist kein Selbstzweck. Er ist die operative Basis, auf der Sie NIS-2-, DORA- und GDPR-Anforderungen in konkrete, überprüfbare Praktiken übersetzen. VictoriaMetrics und VictoriaLogs bieten dafür eine robuste, effiziente und gut integrierbare Grundlage – gerade in europäischen Landschaften mit hohen Compliance-Ansprüchen.
Aus meiner Sicht als europäischer Tech-CEO ist entscheidend, dass wir diese Anforderungen nicht als Bremsklotz verstehen, sondern als Chance, unsere Infrastruktur professioneller, transparenter und widerstandsfähiger zu bauen. Ein Stack aus VictoriaMetrics, VictoriaLogs, Grafana und einem Tracing-Backend macht genau das möglich:
Bei ayedo übersetzen wir diese Bausteine in konkrete Plattform-Architekturen und Betriebsmodelle. Wir helfen Ihnen, einen Observability-Stack aufzubauen, der:
Wenn Sie Ihren nächsten Schritt in Richtung eines belastbaren Observability-Setups planen, begleiten wir Sie von der Architektur über die Implementierung bis zum laufenden Betrieb – inklusive der Übersetzung in Ihren individuellen Compliance-Kontext.
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