HashiCorp Vault + External Secrets Operator: Zero-Trust Secrets Management
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Diese Serie erklärt systematisch, wie moderne Software compliant entwickelt und betrieben wird – von EU-Regulierungen bis zur technischen Umsetzung.
Netzwerkkommunikation ist längst nicht mehr „nur“ ein Infrastrukturthema. Sie ist zu einem zentralen Baustein für Informationssicherheit und damit für regulatorische Konformität geworden.
Mit der NIS2-Richtlinie, die bis zum 17.10.2024 in nationales Recht umgesetzt sein muss, werden europaweit strengere Anforderungen an die Sicherheit kritischer und wichtiger Einrichtungen verbindlich. DORA tritt am 17.01.2025 in Kraft und adressiert explizit die digitale Resilienz im Finanzsektor. Beide Regulierungsstränge verlangen im Kern dasselbe: nachvollziehbare, steuerbare und überprüfbare Kontrolle über Datenflüsse.
Gleichzeitig arbeiten immer mehr Teams auf Basis von Kubernetes, Microservices und hochdynamischen Plattformen. Dort ändern sich IPs, Pods und Workloads ständig – klassische, IP-basierte Netzwerksicherheit skaliert unter diesen Bedingungen kaum noch. Was in statischen Rechenzentren funktionierte, wird in einem Cloud-Native-Umfeld schnell zum Governance-Risiko.
Zero-Trust-Ansätze, bei denen jede Verbindung explizit autorisiert und überwacht wird, sind damit nicht nur ein Sicherheitsparadigma, sondern ein handfestes Compliance-Werkzeug. Genau hier setzt Cilium mit eBPF an: Netzwerk und Security werden dorthin verlagert, wo sie in modernen Infrastrukturen hingehören – ins Herz des Betriebssystems und nah an die Workloads.
Cilium ist eine Cloud-Native Networking- und Security-Plattform, die speziell für containerisierte Umgebungen wie Kubernetes entwickelt wurde. Kernidee: Netzwerk-Logik nicht mehr in iptables-Regelwerken, Sidecar-Proxies oder externen Appliances abzubilden, sondern direkt im Linux-Kernel – mithilfe von eBPF.
eBPF (extended Berkeley Packet Filter) ist eine Technologie, mit der kleine, spezialisierte Programme sicher in den Kernel geladen und an bestimmte „Ereignisse“ gekoppelt werden können, zum Beispiel:
Diese Programme laufen in einer Art „Sandbox“ im Kernel: Ein Verifier prüft vor der Ausführung, dass sie keine unsafe Operationen ausführen, sich nicht endlos schleifen und nur erlaubte Ressourcen nutzen. Im Ergebnis lässt sich das Betriebssystem sehr fein und gezielt erweitern, ohne neue Kernel-Module schreiben oder den Kernel neu kompilieren zu müssen.
Für Networking bedeutet das: Wir können Routing, Load Balancing, Policy-Enforcement und Observability direkt dort implementieren, wo die Pakete verarbeitet werden – ohne Umwege und overhead-intensiven Technologiestapel.
In einer Kubernetes-Umgebung übernimmt Cilium unter anderem folgende Aufgaben:
Diese Funktionen sind für Compliance deshalb interessant, weil sie direkt an zentralen Kontrollpäunkten greifen: Wer darf mit wem reden? Welche Protokolle werden genutzt? Werden Policies durchgesetzt? Wie weise ich einem Auditor nach, dass das System wie spezifiziert arbeitet?
Ein Kernprinzip von Zero Trust ist Mikrosegmentierung: Statt eines großen, „flachen“ Netzwerks werden Workloads in logisch getrennte Segmente unterteilt, und zwischen diesen Segmenten gelten strikte Regeln.
Cilium setzt hier auf identitätsbasierte Network Policies:
Für Compliance bedeutet das:
So wird das Netzwerk zur kodifizierten Sicherheitsarchitektur, die überprüfbar, reproduzierbar und auditierbar ist.
Regelwerke wie NIS2, DORA oder ISO 27001 verlangen in der Regel die Verschlüsselung sensibler Daten „in Transit“. Cilium unterstützt dies nativ über WireGuard:
Damit lassen sich auch interne Netzwerksegmente so absichern, dass ein Abhören des Datenverkehrs deutlich erschwert wird – ein wichtiger Punkt, wenn Rechenzentren oder Cloud-Umgebungen von externen Providern betrieben werden.
Transparenz ist ein zentraler Pfeiler von Compliance: Es geht nicht nur darum, Security-Maßnahmen zu haben, sondern sie auch nachweisen zu können. Hubble, das Observability-Subsystem von Cilium, adressiert genau das:
Diese Informationen können Sie nutzen, um:
Auf Basis von eBPF hat Cilium Zugriff auf sehr detaillierte Kontextinformationen zu Netzwerkereignissen. Dies ermöglicht ein modernes Intrusion-Detection-Verhalten:
Für Compliance-relevante Standards, die ein Security Incident & Event Management verlangen, ist das ein entscheidender Vorteil: Ereignisse werden frühzeitig erkannt, mit Kontext angereichert und können in standardisierte Incident-Prozesse überführt werden.
Klassische Paketverarbeitung in Container-Umgebungen führt häufig durch mehrere Abstraktionsschichten:
Jede Schicht kostet Latenz und CPU-Zeit.
Mit eBPF können zentrale Funktionen direkt im Kernel ausgeführt werden:
In der Praxis resultiert das in deutlich geringerer Latenz und besserer Skalierbarkeit – ein Aspekt, der gerade bei hoher Service-Dichte und strengen SLAs relevant ist.
Gerade im europäischen Kontext greifen Unternehmen auf eine Vielzahl von Linux-Distributionen und Cloud-Umgebungen zurück. Klassische Kernel-Erweiterungen sind hier schwer zu standardisieren.
eBPF bietet:
Das erleichtert den Aufbau standardisierter Plattformen über verschiedene Standorte und Länder hinweg, ohne bei jedem Sicherheitsupdate tief in den Kernel eingreifen zu müssen.
Ein berechtigter Reflex lautet: „Programmcode im Kernel? Ist das nicht gefährlich?“ eBPF adressiert diese Sorge durch:
Damit entsteht eine kontrollierte Erweiterbarkeit, die sich grundsätzlich besser auditieren lässt als individuelle Kernel-Patches oder proprietäre Firewall-Appliances mit intransparenten Regelwerken.
Ein typischer Anwendungsfall in größeren Organisationen ist die saubere Trennung verschiedener Mandanten oder Domänen innerhalb eines Clusters: Fachbereiche, Tochtergesellschaften, Entwicklungs- und Produktionsumgebungen. Auf Kubernetes-Ebene erfolgt diese Trennung häufig über Namespaces. Cilium kann daraus einen klaren, Zero-Trust-konformen Sicherheitsperimeter machen.
Zunächst wird ein klares Mandantenmodell erstellt:
prod-banking, prod-insurance, test-shared).Dieser Schritt ist organisatorisch: Es geht darum, Verantwortlichkeiten, Datenklassifikationen und Abhängigkeiten sauber zu erfassen.
Auf dieser Basis werden die Workloads mit konsistenten Labels versehen, etwa:
tenant=bankingenv=prodcomponent=api / component=dbDiese Metadaten sind der Rohstoff für Cilium Network Policies: Sie ermöglichen, dass Regeln sich an fachlich nachvollziehbaren Eigenschaften orientieren, nicht an flüchtigen IP-Adressen.
Mit Cilium wird nun eine unternehmensweite Grundregel eingeführt:
Operativ bedeutet das:
Viele Architekturen benötigen zentrale Dienste: Logging, Monitoring, Identity, zentrale Datenpools. Diese werden nun bewusst und sauber freigeschaltet:
env=prod-Workloads, den Zugriff auf den zentralen Auth-Service im shared-auth-Namespace.Das Ergebnis: Ein Zero-Trust-Netzwerk, in dem jede Ausnahme nachvollziehbar dokumentiert ist – ein wichtiges Argument in Audits und Risikoanalysen.
Abschließend wird Hubble dauerhaft genutzt, um:
So bleibt das Regelwerk nicht statisch, sondern wird kontinuierlich verbessert – im Sinne eines dauerhaften Compliance- und Sicherheitsprozesses.
Ja, eBPF ist inzwischen in vielen großen Produktionsumgebungen etabliert – von hyperskalierenden Cloud-Anbietern bis hin zu regulierten Branchen. Der Linux-Kernel unterstützt eBPF seit Jahren, und seine Sicherheitsmechanismen (Verifier, Sandbox, eingeschränkte APIs) wurden über unzählige reale Einsätze weitergehärtet.
Für Betreiber bedeutet das:
Wichtiger als die reine Technologiefrage ist eine saubere Betriebsverantwortung: Wer beobachtet das System, wer pflegt Policies, wie werden Updates ausgerollt? Genau hier setzt eine professionelle Plattform- und Betriebsstrategie an.
Cilium adressiert mehrere typische Kontrollbereiche, die in vielen Regulierungen vorkommen:
Cilium ist damit kein alleiniger „Compliance-Schalter“, aber ein zentrales technisches Bauteil einer belastbaren Compliance-Architektur, insbesondere für containerisierte und Cloud-Native-Workloads.
In der ayedo Kubernetes Distribution ist Cilium die standardisierte Networking- und Security-Komponente. Konkret bedeutet das:
So entsteht eine Plattform, bei der Networking, Security und Compliance von Anfang an zusammengedacht sind – statt später mühsam nachgerüstet zu werden.
Weitere Fragen? Siehe unsere FAQ
Cilium und eBPF liefern eine überzeugende Antwort auf viele Herausforderungen moderner Plattformen: Zero-Trust-Networking, feingranulare Kontrolle, tiefgehende Observability und eine stabile Basis für regulatorische Anforderungen. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Technologie, sondern ihre Einbettung in eine tragfähige Betriebs- und Governance-Struktur.
In der ayedo Kubernetes Distribution ist Cilium integraler Bestandteil der Plattform – kein optionales Add-on. Dadurch können wir:
Für Sie als Verantwortliche oder Verantwortlicher bedeutet das: Sie müssen nicht im Detail verstehen, wie eBPF an den Kernel-Hooks ansetzt. Aber Sie können sich darauf verlassen, dass Netzwerkarchitektur, Zero-Trust-Prinzipien und Compliance-Anforderungen auf einer modernen, nachvollziehbaren und auditierbaren Basis umgesetzt sind.
Wenn Sie prüfen möchten, welche konkreten Funktionen von Cilium in Ihrer Umgebung den größten Hebel für Sicherheit und Compliance bieten – etwa Mikrosegmentierung, Verschlüsselung oder Intrusion Detection – lohnt sich ein Blick in die offizielle Cilium-Dokumentation und die darauf aufbauenden Plattform-Bausteine.
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