Keycloak: Identity & Access Management für GDPR und NIS-2
Fabian Peter 10 Minuten Lesezeit

Keycloak: Identity & Access Management für GDPR und NIS-2

Keycloak: OAuth2, OIDC und MFA für Zero-Trust Security
compliance-campaign-2026 keycloak iam oauth2 oidc mfa
Ganze Serie lesen (40 Artikel)

Diese Serie erklärt systematisch, wie moderne Software compliant entwickelt und betrieben wird – von EU-Regulierungen bis zur technischen Umsetzung.

  1. Compliance Compass: EU-Regulierungen für Software, SaaS und Cloud-Hosting
  2. GDPR: Privacy by Design als Fundament moderner Software
  3. NIS-2: Cyber-Resilienz wird Pflicht für 18 Sektoren
  4. DORA: IKT-Resilienz für den Finanzsektor ab Januar 2025
  5. Cyber Resilience Act: Security by Design für Produkte mit digitalen Elementen
  6. Data Act: Portabilität und Exit-Fähigkeit werden Pflicht ab September 2025
  7. Cloud Sovereignty Framework: Digitale Souveränität messbar gemacht
  8. Wie die EU-Regulierungen zusammenhängen: Ein integrierter Compliance-Ansatz
  9. 15 Factor App: Die Evolution der Cloud-Native Best Practices
  10. 15 Factor App Deep Dive: Faktoren 1–6 (Grundlagen & Lifecycle)
  11. 15 Factor App Deep Dive: Faktoren 7–12 (Networking, Skalierung, Operations)
  12. 15 Factor App Deep Dive: Faktoren 13–15 (API First, Telemetry, Auth)
  13. Der moderne Software Development Lifecycle: Von Cloud-Native zu Compliance
  14. Cloud Sovereignty + 15 Factor App: Die architektonische Brücke zwischen Recht und Technik
  15. Software-Logistik standardisiert: OCI, Helm, Kubernetes API
  16. Sicherheits-Standards deterministisch prüfen: Policy as Code, CVE-Scanning, SBOM
  17. ayedo Software Delivery Platform: High-Level Überblick
  18. ayedo Kubernetes Distribution: CNCF-konform, EU-souverän, compliance-ready
  19. Cilium: eBPF-basiertes Networking für Zero-Trust und Compliance
  20. Harbor: Container Registry mit integriertem CVE-Scanning und SBOM
  21. VictoriaMetrics & VictoriaLogs: Observability für NIS-2 und DORA
  22. Keycloak: Identity & Access Management für GDPR und NIS-2
  23. Kyverno: Policy as Code für automatisierte Compliance-Prüfung
  24. Velero: Backup & Disaster Recovery für DORA und NIS-2
  25. Delivery Operations: Der Weg von Code zu Production
  26. ohMyHelm: Helm Charts für 15-Factor Apps ohne Kubernetes-Komplexität
  27. Let's Deploy with ayedo, Teil 1: GitLab CI/CD, Harbor Registry, Vault Secrets
  28. Let's Deploy with ayedo, Teil 2: ArgoCD GitOps, Monitoring, Observability
  29. GitLab CI/CD im Detail: Stages, Jobs, Pipelines für moderne Software
  30. Kaniko vs. Buildah: Rootless, Daemonless Container-Builds in Kubernetes
  31. Harbor Deep Dive: Vulnerability-Scanning, SBOM, Image-Signing
  32. HashiCorp Vault + External Secrets Operator: Zero-Trust Secrets Management
  33. ArgoCD Deep Dive: GitOps-Deployments für Multi-Environment-Szenarien
  34. Guardrails in Action: Policy-basierte Deployment-Validierung mit Kyverno
  35. Observability im Detail: VictoriaMetrics, VictoriaLogs, Grafana
  36. Alerting & Incident Response: Von der Anomalie zum Abschlussbericht
  37. Polycrate: Deployment-Automation für Kubernetes und Cloud-Migration
  38. Managed Backing Services: PostgreSQL, Redis, Kafka auf ayedo SDP
  39. Multi-Tenant vs. Whitelabel: Deployment-Strategien für SaaS-Anbieter
  40. Von Zero zu Production: Der komplette ayedo SDP-Workflow in einem Beispiel

TL;DR

  • Keycloak ist ein ausgereiftes Open-Source-Identity-&-Access-Management (IAM), das moderne Protokolle wie OAuth2, OpenID Connect (OIDC) und SAML 2.0 unterstützt und sich gut in Cloud-native Architekturen integrieren lässt.
  • Für GDPR/DSGVO (insbesondere Art. 32), NIS-2 und DORA bietet Keycloak zentrale Bausteine: starke Authentifizierung (MFA), granulare Rollen- und Rechteverwaltung (RBAC) sowie detaillierte Audit-Logs.
  • In der Praxis eignet sich Keycloak als zentraler Identity Provider für die Kubernetes-API, für einheitliche MFA-Richtlinien und für durchgängige Rollenkonzepte über Infrastruktur- und Anwendungsebene hinweg.
  • Durch die Integration in eine zentrale Plattform wie die ayedo SDP wird Keycloak zur strategischen IAM-Komponente Ihrer Compliance-Architektur – mit standardisierten Betriebsprozessen, hoher Verfügbarkeit und sauber dokumentierten Zugriffswegen.
  • ayedo unterstützt bei Architektur, Einführung und Betrieb von Keycloak, integriert das IAM in Ihre Plattform- und Security-Landschaft und hilft, regulatorische Vorgaben pragmatisch umzusetzen – von der ersten Bestandsaufnahme bis zur produktiven Keycloak Integration.

Warum Identity & Access Management der Kern moderner Compliance ist

Wer heute Verantwortung für eine digitale Organisation trägt, weiß: Die großen europäischen Regulierungswerke – GDPR/DSGVO, NIS-2, DORA – zielen nicht auf einzelne Tools, sondern auf strukturiertes Sicherheits- und Risikomanagement. Zugang zu Systemen und Daten steht dabei im Zentrum.

Am 25.05.2018 ist die DSGVO in Kraft getreten und hat den Schutz personenbezogener Daten in Europa neu definiert. Am 16.01.2023 ist die NIS-2-Richtlinie (EU) 2022/2555 wirksam geworden, die bis zum 17.10.2024 in nationales Recht überführt sein muss und ab dann insbesondere kritische und wichtige Einrichtungen in die Pflicht nimmt. Ebenfalls am 16.01.2023 ist die DORA-Verordnung (EU) 2022/2554 in Kraft getreten; sie gilt ab dem 17.01.2025 verbindlich für Finanzunternehmen und wesentliche Dienstleister der Finanzbranche.

Allen diesen Regelwerken ist gemeinsam: Wer den Zugriff nicht im Griff hat, kann keine belastbare Compliance nachweisen.

Identity & Access Management (IAM) ist daher kein Randthema, sondern die technische Manifestation von Governance-Entscheidungen:

  • Wer darf was, wo und wie lange?
  • Wie stellen wir sicher, dass Zugriffe nachvollziehbar und widerrufbar sind?
  • Wie setzen wir zentrale Sicherheitsrichtlinien in einer dezentralen, Cloud-nativen Landschaft um?

Keycloak adressiert genau diesen Kern – und bietet eine offene, gut integrierbare IAM-Lösung, die sich nahtlos in moderne Plattformen und insbesondere in Kubernetes-basierte Umgebungen einfügt.


Keycloak im Überblick: Offenes IAM für moderne Architekturen

Keycloak ist ein Open-Source-IAM-Projekt, das seit Jahren produktiv in großen Organisationen eingesetzt wird. Der Fokus liegt auf Single Sign-On (SSO), Zugriffskontrolle und zentralisiertem Benutzer-Management über Anwendungen und Infrastrukturebenen hinweg.

Protokolle: OAuth2, OIDC, SAML 2.0

Keycloak unterstützt die gängigen Standards:

  • OAuth2 als Autorisierungs-Framework für delegierte Zugriffe (z. B. Services, die im Namen eines Users agieren).
  • OpenID Connect (OIDC) als Identitätsschicht über OAuth2 für moderne Web- und API-Szenarien.
  • SAML 2.0 für Legacy- oder Enterprise-Anwendungen, die noch nicht auf OIDC umgestellt sind.

Damit lassen sich unterschiedliche Anwendungen – von modernen Microservices bis zu etablierten Line-of-Business-Systemen – an ein zentrales IAM anbinden, ohne Spezialprotokolle pflegen zu müssen.

Zentrale IAM-Konzepte in Keycloak

Einige Kernkonzepte sind für die Compliance-Perspektive besonders wichtig:

  • Realms: Logische Sicherheitsdomänen, etwa pro Organisation, Mandant oder Umgebung (z. B. „Production“, „Staging“).
  • Clients: Anwendungen oder Dienste, die Authentifizierung/Autorisierung über Keycloak abwickeln.
  • Rollen und Gruppen: Abbildung organisatorischer und technischer Verantwortlichkeiten, Grundlage für RBAC.
  • Benutzer-Föderation: Anbindung bestehender Verzeichnisdienste (z. B. LDAP, Active Directory), um keine parallelen Benutzerbestände zu pflegen.
  • Identity Brokering: Einbindung externer Identity Provider (z. B. Unternehmens-SSO, externe Partner), ohne auf zentrale Richtlinien verzichten zu müssen.

In Summe entsteht ein konsistentes Bild: Identitäten, Rollen und Richtlinien werden zentral definiert und über Protokollstandards in die Systemlandschaft getragen.


Regulatorische Anforderungen: GDPR, NIS-2, DORA

GDPR / DSGVO: Schutz personenbezogener Daten durch starke Zugriffskontrollen

Die DSGVO verlangt in Art. 32 „geeignete technische und organisatorische Maßnahmen“, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau sicherzustellen. Explizit genannt werden unter anderem:

  • Pseudonymisierung und Verschlüsselung,
  • Sicherstellung der Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Belastbarkeit von Systemen,
  • Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung, Bewertung und Evaluierung.

IAM ist hier ein zentraler Baustein: Ohne belastbare Kontrolle, wer Zugriff auf personenbezogene Daten hat, lässt sich Vertraulichkeit nicht nachweisen. Keycloak unterstützt direkt:

  • Durchsetzung starker Authentifizierung (inkl. MFA),
  • strukturierte Rollen- und Rechtevergabe,
  • Nachvollziehbarkeit von Anmelde- und Administrationsaktionen.

Damit wird Keycloak zu einem wichtigen Element einer DSGVO-orientierten Sicherheitsarchitektur – auch wenn es selbstverständlich nur ein Teil des Gesamtbildes ist.

NIS-2: Kritische und wichtige Einrichtungen unter Zugzwang

NIS-2 adressiert die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen insbesondere in kritischen und wichtigen Sektoren (Energie, Gesundheit, Verkehr, digitale Infrastruktur u. a.). Sie verlangt unter anderem:

  • Starke Zugriffskontrollen und Identity Management,
  • Einsatz von Mehrfaktor-Authentifizierung,
  • klare Prozesse für Berechtigungsverwaltung,
  • Protokollierung von sicherheitsrelevanten Ereignissen.

Keycloak zahlt hier vor allem auf zwei Schwerpunkte ein:

  1. Access Control: Rollenbasierte, zentral gemanagte Zugriffe auf kritische Systeme und Management-Schnittstellen.
  2. MFA: Erzwingung von Mehrfaktor-Authentifizierung für Administratoren und sensible Anwendungen, unabhängig von der jeweiligen Zielanwendung.

Für Organisationen, die unter NIS-2 fallen, bietet eine zentrale IAM-Schicht einen klaren Vorteil: Sicherheitsmaßnahmen müssen nicht in jedem System individuell implementiert werden, sondern werden in Keycloak definiert und konsistent ausgerollt.

DORA: Resilienz im Finanzsektor

Die DORA-Verordnung zielt auf die digitale operationelle Resilienz im Finanzsektor und bei kritischen IKT-Dienstleistern ab. Ab dem 17.01.2025 verlangt DORA unter anderem:

  • Klare Governance-Strukturen für IKT-Risiken,
  • robuste Zugriffskontrollen und Berechtigungsprozesse,
  • einheitliche Sicherheitsstandards für kritische IKT-Dienstleister,
  • Nachvollziehbarkeit und Dokumentation von sicherheitsrelevanten Vorgängen.

Keycloak unterstützt DORA-Anforderungen in zwei Dimensionen:

  • Operativ: Zentralisierte Benutzerverwaltung, standardisierte Authentifizierungsverfahren, durchgängiges RBAC für kritische Systeme.
  • Nachweisbar: Audit- und Admin-Logs, die in SIEM- oder GRC-Systeme integriert werden können und so die Dokumentationspflichten unterstützen.

Gerade für regulierte Finanzunternehmen ist eine einheitliche IAM-Schicht ein wesentlicher Hebel, um die Vielzahl an Systemen in eine konsistente, prüfbare Sicherheitsarchitektur zu integrieren.


Compliance-relevante Features von Keycloak

Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA) als Standard

Keycloak bietet:

  • Unterstützung für Einmalpasswörter (TOTP),
  • Hardware-Token und WebAuthn/FIDO2,
  • konfigurierbare Authentifizierungsflüsse (z. B. MFA nur für sensible Clients oder Admin-Rollen).

Für DSGVO Art. 32 ist MFA ein klassisches Beispiel einer „geeigneten technischen Maßnahme“. NIS-2 fordert Mehrfaktor-Authentifizierung explizit für kritische Zugänge. DORA erwartet robuste Mechanismen gerade für privilegierte Konten.

Durch die Zentralisierung in Keycloak müssen MFA-Richtlinien nicht pro Anwendung implementiert werden. Stattdessen wird die Policy einmal im IAM definiert und für alle angebundenen Systeme wirksam.

Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC)

Keycloak ermöglicht rollenbasierte Autorisierung sowohl auf Realm- als auch auf Client-Ebene. Typische Muster:

  • Rollen für Geschäftsverantwortung (z. B. „Data Owner Kundenstammdaten“),
  • Rollen für technische Verantwortung (z. B. „Cluster-Admin“, „ReadOnly-Operator“),
  • Zuweisung über Gruppen, um die Verwaltung zu vereinfachen.

Im Kontext von NIS-2 und DORA ist dies essenziell:
Das Prinzip der minimalen Rechtevergabe (Least Privilege) lässt sich konkret umsetzen, dokumentieren und regelmäßig überprüfen. Rezertifizierungsprozesse können auf den in Keycloak gepflegten Rollen aufsetzen.

Audit- und Admin-Logs für Nachvollziehbarkeit

Keycloak bietet detaillierte Protokollierung:

  • Login-/Logout-Events, fehlgeschlagene Login-Versuche, Lockouts,
  • Admin-Events, z. B. Änderungen an Rollen, Clients oder Benutzern,
  • Integrationsmöglichkeiten mit SIEM- und Log-Plattformen.

Für GDPR, NIS-2 und DORA ist die Fähigkeit, sicherheitsrelevante Vorgänge zu rekonstruieren, zentral. Keycloak stellt hier die IAM-seitige Datengrundlage bereit, auf der weitergehende Monitoring- und Reporting-Prozesse aufsetzen können.


Praktische Anwendungsszenarien in Cloud-Native Umgebungen

Keycloak als Identity Provider für die Kubernetes-API

Die Kubernetes-API ist das Nervenzentrum moderner Plattformen – entsprechend kritisch ist der Zugriff. In vielen Organisationen existiert historisch eine Mischung aus statischen Zertifikaten, Service-Accounts und lokalen Nutzern auf Clusterebene.

Mit Keycloak als zentralem Identity Provider für Kubernetes lassen sich folgende Ziele erreichen:

  • Zentrale Benutzeridentitäten: Entwicklerinnen, Ops-Teams und externe Partner nutzen ihre gewohnten Unternehmens-Accounts für den Zugriff auf Kubernetes.
  • Single Sign-On: Ein konsistentes Anmeldeerlebnis über Cluster hinweg, inklusive MFA.
  • Rollenabbildung: Rollen und Gruppen aus Keycloak können auf Kubernetes-Rollen gemappt werden. So ist klar nachvollziehbar, welche organisatorische Rolle welche technischen Rechte im Cluster hat.

Für eine Audit-Perspektive ist besonders wertvoll: Zugriffe auf Kubernetes sind direkt mit einer zentral verwalteten Identität verknüpft und nicht mit anonymen Zertifikaten.

Zentralisiertes MFA für Entwickler- und Ops-Teams

In der Praxis existieren häufig viele Admin-Oberflächen und Portale: Git-Server, CI/CD-Pipelines, Monitoring-Tools, Cloud-Provider-Konsolen, interne Admin-UIs. Wenn jede Lösung ihre eigene MFA-Logik mitbringt oder gar keine besitzt, entsteht eine heterogene und schwer prüfbare Sicherheitslage.

Keycloak erlaubt:

  • Einheitliche MFA-Richtlinien über alle angebundenen Systeme hinweg,
  • differenzierte Policies (z. B. strengere MFA für Produktionszugriffe als für Testumgebungen),
  • phasenweise Einführung (z. B. zunächst nur für Administratoren, später für alle produktiven Systeme).

Damit wird MFA nicht zu einem Flickenteppich, sondern zu einem klar gesteuerten Teil der Sicherheitsarchitektur – im Sinne der regulatorischen Anforderungen.

RBAC über Systemgrenzen hinweg denken

Ein häufiger Bruch in der Praxis:
Auf der Anwendungsebene existieren durchdachte Rollenmodelle, auf der Infrastruktur- und Managementebene dagegen historisch gewachsene „Admin“-Accounts ohne klare Differenzierung.

Keycloak ermöglicht es, Rollenmodelle konsistent zu denken:

  • Fachliche Rollen (z. B. „Produktmanager Mandant A“) und technische Rollen (z. B. „ReadOnly in Produktion“) werden gemeinsam modelliert.
  • Berechtigungsanforderungen können auf IAM-Ebene geprüft, genehmigt und dokumentiert werden, bevor sie technisch wirksam werden.
  • Änderungen am Rollenmodell propagieren sich automatisch in die angeschlossenen Systeme.

Für DORA-relevante Umgebungen ist dies besonders wertvoll: Zugriffsentscheidungen sind nicht nur technisch umgesetzt, sondern organisatorisch hergeleitet und auditierbar dokumentiert.


Keycloak und ayedo SDP: Zentrales IAM statt Insellösungen

Ein leistungsfähiges IAM wie Keycloak entfaltet seinen Mehrwert erst dann vollständig, wenn es sauber in die Plattform- und Prozesslandschaft eingebettet ist. Genau hier setzt die ayedo SDP an.

Im Zusammenspiel ergeben sich mehrere Ebenen:

  1. Architektur und Design

    • Gemeinsame Erarbeitung eines Rollen- und Rechtemodells, das fachliche Verantwortlichkeiten, technische Realität und regulatorische Anforderungen (GDPR, NIS-2, DORA) zusammenführt.
    • Definition der Realms, Mandantentrennung und Mandantenfähigkeit passend zu Ihrer Organisationsstruktur.
  2. Integration in die Plattform

    • Einbindung von Keycloak als zentralem IdP für die ayedo SDP und angebundene Kubernetes-Cluster.
    • Ankopplung von CI/CD, Observability-Stack, Admin-Portalen und Fachanwendungen an das zentrale IAM.
    • Aufbau standardisierter Flows für Onboarding/Offboarding, Rezertifizierung und Berechtigungsanträge.
  3. Betrieb, Sicherheit und Compliance

    • Gehärteter Betrieb von Keycloak unter Hochverfügbarkeits- und Backup-Gesichtspunkten.
    • Integration der Keycloak-Logs in zentrale Monitoring- und SIEM-Lösungen, um sicherheitsrelevante Ereignisse konsistent auszuwerten.
    • Dokumentation der IAM-Landschaft als Teil Ihrer Compliance-Nachweise.

Dadurch wird Keycloak von einer „weiteren Komponente“ zu einer tragenden Säule Ihrer Sicherheits- und Compliance-Architektur – ohne dass Ihr Team sämtliche operativen Details alleine stemmen muss.


Häufige Fragen

Ist Keycloak „GDPR-konform“?

Kein Tool ist per se „GDPR-konform“. Die DSGVO, insbesondere Art. 32, beschreibt Schutzziele und Maßnahmen, die im Kontext Ihres Risikoszenarios angemessen sein müssen. Keycloak liefert dafür wichtige Bausteine:

  • Starke Authentifizierung (inkl. MFA),
  • strukturierte Rollen- und Rechteverwaltung,
  • Protokollierung von Zugriffs- und Administrationsereignissen,
  • Integration in bestehende Benutzerverzeichnisse, um Wildwuchs zu vermeiden.

Ob Ihre Nutzung von Keycloak DSGVO-konform ist, hängt von der konkreten Ausgestaltung ab: Wo steht das System? Wie werden Daten minimiert, gesichert, gelöscht? Welche organisatorischen Prozesse flankieren das IAM? Technisch bringt Keycloak viel mit, die Verantwortung für ein konsistentes GDPR-Setup bleibt aber bei der Organisation.

Wie zahlt Keycloak konkret auf NIS-2 und DORA ein?

NIS-2 fordert starke Zugriffskontrollen, MFA und klare Prozesse für Berechtigungen; DORA adressiert Governance und Resilienz in Finanz- und IKT-Kritikalitätskontexten. Keycloak unterstützt dabei konkret:

  • Zentrale Steuerung von MFA-Richtlinien für kritische Systeme,
  • RBAC für privilegierte Konten (z. B. Infrastruktur-Administratoren),
  • Logging von Login- und Admin-Vorgängen zur forensischen Analyse,
  • Trennung von Mandanten und Umgebungen über Realms und Rollenmodelle.

Wichtig ist: Keycloak ist ein IAM-Baustein innerhalb einer größeren Security- und Compliance-Architektur. NIS-2 und DORA verlangen zusätzlich Risikomanagement, Incident-Handling, Lieferketten-Management und mehr. IAM ist aber ein Bereich, in dem Sie mit Keycloak sehr konkrete Fortschritte erzielen können.

Wie unterstützt ayedo bei der Keycloak-Einführung?

ayedo begleitet Organisationen entlang des gesamten Lebenszyklus:

  • Analyse & Konzeption: Aufnahme der bestehenden Identitäts- und Berechtigungslandschaft, Abgleich mit regulatorischen Anforderungen und Erarbeitung eines praxisnahen Zielbildes.
  • Implementierung & Integration: Einführung von Keycloak, Anbindung Ihrer Kubernetes-Cluster, Plattform-Services und Applikationen, Definition und Umsetzung von Rollenmodellen und MFA-Richtlinien.
  • Betrieb & Weiterentwicklung: Übernahme oder Unterstützung beim Betrieb, Monitoring, Patch- und Lifecycle-Management sowie kontinuierliche Anpassung an neue regulatorische Anforderungen.

Ziel ist immer ein realistischer, schrittweiser Weg: Keine Big-Bang-Transformation, sondern ein kontrollierter Ausbau Ihrer IAM-Fähigkeiten mit klar messbarem Nutzen für Sicherheit und Compliance.

Weitere Fragen? Siehe unsere FAQ


Von der Theorie zur Umsetzung

Keycloak ist ein starkes Werkzeug – aber der eigentliche Mehrwert entsteht aus der Kombination von Technologie, Architekturentscheidungen und gelebten Prozessen. Genau in dieser Schnittmenge bewegt sich ayedo.

In vielen Organisationen sehen wir ähnliche Ausgangssituationen:

  • historisch gewachsene Berechtigungen auf Systemebene,
  • uneinheitliche MFA-Landschaften,
  • parallele Identitätsquellen zwischen Fachbereichen und IT,
  • zunehmender Druck durch GDPR, NIS-2, DORA und interne Governance-Anforderungen.

Mit der ayedo SDP und einem sauber integrierten Keycloak wird daraus eine strukturierte Architektur:

  • Ein zentrales IAM als verbindende Schicht zwischen Menschen, Anwendungen und Infrastruktur,
  • standardisierte Zugriffswege auf Plattform, Cluster und Services,
  • klare Rollenmodelle, die sich sowohl technisch durchsetzen als auch regulatorisch begründen lassen,
  • dokumentierte, wiederholbare Prozesse für Onboarding, Offboarding, Rezertifizierung und Audits.

Wir verstehen Compliance nicht als bürokratische Hürde, sondern als Chance, Ihre Plattform robuster, sicherer und langfristig kosteneffizienter zu gestalten. Keycloak ist dafür eine zentrale Komponente – und ayedo sorgt dafür, dass diese Komponente tragfähig, integriert und zukunftssicher betrieben wird.

Wenn Sie Ihre IAM-Landschaft konsolidieren und Keycloak gezielt als Motor für mehr Sicherheit und Compliance einsetzen möchten, begleiten wir Sie gerne von der ersten Bestandsaufnahme bis zur produktiven Keycloak Integration: Keycloak Integration

Ähnliche Artikel