Observability im Detail: VictoriaMetrics, VictoriaLogs, Grafana
TL;DR Observability basiert auf drei Säulen – Metriken, Logs und Traces – und wird durch die vier …
Diese Serie erklärt systematisch, wie moderne Software compliant entwickelt und betrieben wird – von EU-Regulierungen bis zur technischen Umsetzung.
Die klassische 12-Factor-Lehre hat einen Standard für moderne Webanwendungen gesetzt. Doch viele dieser Prinzipien entstanden zu einer Zeit, in der APIs, Observability und Zero-Trust noch nicht den heutigen Stellenwert hatten.
Inzwischen betreiben wir verteilte Systeme auf Kubernetes, sind Teil komplexer Daten-Ökosysteme und bewegen uns in einem Umfeld, in dem europäische Regulierung wie GDPR, NIS-2, DORA und der Data Act nicht nur „Rahmenbedingungen“ sind, sondern konkrete technische Konsequenzen haben.
Die drei zusätzlichen Faktoren
machen aus einer soliden Cloud-Anwendung eine wirklich moderne, cloud-native und regulierungssichere Architektur.
Der Unterschied zu Legacy-Systemen zeigt sich hier besonders deutlich: Wo früher APIs eher zufälliges Nebenprodukt waren, Monitoring aus ein paar Metriken bestand und Security am Perimeter endete, sind diese drei Themen heute Kern des Designs.
API First bedeutet, dass die Schnittstelle zum System – Ihre API – als primäres Produktartefakt verstanden wird. Technisch heißt das:
Im Gegensatz zu „Code First“ (API entsteht aus bestehender Implementierung) ist „Contract-First“ fundamental: Sie zwingen sich als Organisation, früh über Datenmodelle, Fehlerverhalten, Versionierung und Kompatibilität nachzudenken.
Ein OpenAPI-Spezifikationsdokument wird zum zentralen Artefakt, auf dem Sie aufbauen können:
Damit entsteht ein Ökosystem rund um Ihre API, das die parallele Arbeit von mehreren Teams ermöglicht. Frontend-Teams können mit Mocks beginnen, während das Backend umgesetzt wird. Externe Integrationspartner können frühzeitig entwickeln, ohne auf ein „fertiges“ System warten zu müssen.
Mit API First wird API-Governance zur Führungsaufgabe, nicht zur spontanen Entwicklerentscheidung. Wichtige organisatorische Elemente:
In einem cloud-native Umfeld, insbesondere in Microservice-Architekturen auf Kubernetes, reduziert eine konsequent API-zentrierte Denkweise Kopplung und verhindert, dass sich Ihr System „verheddert“, sobald mehrere Teams parallel arbeiten.
Der europäische Data Act, in Kraft seit dem 11. Januar 2024 und anwendbar ab dem 12. September 2025, adressiert den fairen Zugang zu und die Nutzung von Daten. Technisch bedeutet das unter anderem:
Eine strukturierte API-Architektur nach dem API-First-Prinzip macht es deutlich einfacher, diese Anforderungen umzusetzen:
API First ist damit nicht nur ein Engineering-Best-Practice, sondern ein Baustein einer modernen Compliance-Strategie.
Legacy-Monitoring beschränkt sich häufig auf CPU, RAM und ein paar Service-Checks. In verteilten Cloud-Native-Systemen reicht das nicht mehr aus.
Telemetry im Sinne der 15-Factor-App umfasst:
Diese drei Telemetriearten zusammen ermöglichen echte Observability: Sie können nicht nur erkennen, dass etwas falsch läuft, sondern nachvollziehen, warum.
In Cloud-Native-Umgebungen haben sich einige Open-Source-Werkzeuge als De-facto-Standards etabliert:
Auf Kubernetes lassen sich diese Bausteine gut integrieren und zentral betreiben. Entscheidend ist weniger das Werkzeug, sondern die Architektur dahinter:
Damit wird Telemetry ein zentrales Planungsinstrument, nicht nur ein „Alarmgeber“.
Die europäische NIS-2-Richtlinie (NIS-2, in Kraft seit dem 16. Januar 2023, mit Umsetzungsverpflichtung in nationales Recht bis zum 17. Oktober 2024) sowie die Digital Operational Resilience Act-Verordnung (DORA, in Kraft seit dem 16. Januar 2023, anwendbar ab dem 17. Januar 2025) verlangen von kritischen und wesentlichen Einrichtungen:
Gut konzipierte Telemetry unterstützt diese Anforderungen direkt:
Damit wird Telemetry zu einem integralen Bestandteil Ihrer Compliance-Architektur – nicht nur zu einem Komfortfeature für das Betriebsteam.
Klassische Systeme basieren häufig auf dem Modell „Innen ist sicher, außen ist gefährlich“. Firewalls und VPNs spielen die zentrale Rolle, die internen Anwendungen vertrauen einander weitgehend blind.
In verteilten Cloud-Native-Architekturen und hybriden Szenarien ist dieses Modell nicht mehr tragfähig. Zero Trust bedeutet im Kern:
Die praktische Umsetzung baut heute meist auf drei Schichten:
Statt individuellen Auth-Lösungen pro Service haben Sie einen zentralen Identity Provider (IdP), der Tokens ausstellt und überprüfbar macht. In modernen Setups übernehmen Lösungen wie Keycloak oder Authentik diese Rolle: Single Sign-On für Menschen, Service-zu-Service-Authentifizierung für Maschinen, standardisierte Protokolle für alle.
Auf einer modernen Plattform – typischerweise auf Basis von Kubernetes – lässt sich zentrale Authentifizierung und Autorisierung tief verankern:
So entsteht ein durchgehendes Security-Modell über alle Schichten, das deutlich robuster ist als verteilte, proprietäre Auth-Lösungen.
Artikel 32 der GDPR (anwendbar seit dem 25. Mai 2018) verlangt „geeignete technische und organisatorische Maßnahmen“, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Dazu gehören explizit:
Eine konsequente Authentifizierungs- und Autorisierungs-Architektur ist hierfür zentral:
Auch NIS-2 legt starke Anforderungen an Identitäts- und Zugriffsmanagement, insbesondere für Betreiber wesentlicher Dienste. Auth ist damit klar nicht mehr nur ein „Implementierungsdetail“, sondern ein strategischer Compliance-Faktor.
Die Faktoren 13–15 markieren in vielen Organisationen die Trennlinie zwischen Cloud-Native und Legacy:
Diese Unterschiede sind technisch, aber auch kulturell. Teams, die API First, Telemetry und Zero-Trust-Security verankern, sind in der Lage, neue regulatorische Anforderungen umzusetzen, ohne ihre Architektur jedes Mal neu zu erfinden.
Für Engineering-Verantwortliche, die nicht mehr täglich Code schreiben, geht es vor allem darum, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Einige konkrete Schritte:
API-First-Strategie formalisieren
Contract-First-Delivery-Prozess etablieren
Observability-Architektur definieren
Zentrales Identity- und Zugriffsmanagement einführen
15-Factor-Check in Architektur-Reviews integrieren
Plattform-Fähigkeiten nutzen statt Einzellösungen bauen
Der Umstieg auf API First ist selten ein „Big Bang“. In der Praxis hat sich ein schrittweiser Ansatz bewährt:
So bauen Sie nach und nach einen API-First-Kern auf, ohne das Gesamtsystem zu destabilisieren. Gleichzeitig gewinnen Sie Transparenz – zentral für Compliance-Fragen und die Umsetzung des Data Act.
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, da NIS-2 und DORA risikobasiert gedacht sind. In der Praxis ist ein Minimum sinnvoll:
Entscheidend ist, dass Sie nicht nur Daten sammeln, sondern sie verständlich strukturieren, Verantwortlichkeiten definieren und regelmäßig überprüfen, ob Ihre Telemetry wirklich hilft, Risiken zu erkennen und zu steuern.
Unsere klare Haltung ist: Security gehört auf das Niveau etablierter Standards, nicht proprietärer Insellösungen.
Wir integrieren Lösungen wie Keycloak oder Authentik in eine konsistente, standardisierte Plattform-Architektur und verankern OAuth2, OIDC und rollenbasierte Autorisierung als Default. Unsere Werkzeuge – etwa die ayedo Software Delivery Plattform mit ohMyHelm – sorgen dafür, dass Anwendungen diese Mechanismen ohne wiederkehrende Integrationsaufwände nutzen können.
Weitere Fragen? Siehe unsere FAQ
API First, Telemetry und moderne Authentifizierung sind auf dem Papier überzeugend – in der täglichen Praxis wirken sie oft wie zusätzliche Komplexität. Genau hier setzt ayedo an: Unser Anspruch ist es, diese drei Faktoren als natürliche Eigenschaften Ihrer Delivery-Plattform erlebbar zu machen, nicht als wiederkehrende Einzelprojekte.
Mit ohMyHelm stellen wir sicher, dass Anwendungen entlang der 15-Factor-Prinzipien paketiert und auf Kubernetes betrieben werden können. API-Definitionen, Telemetry-Anbindung und Security-Integrationen werden dabei systematisch mitgedacht, anstatt jedes Mal neu entworfen zu werden. Polycrate sorgt auf der Infrastrukturseite für konsistente Cluster-, Netzwerk- und Observability-Setups – eine wesentliche Voraussetzung, um NIS-2- und DORA-Anforderungen skalierbar umzusetzen.
In diesem Rahmen verstehen wir Compliance nicht als Bremsklotz, sondern als Chance: Einheitliche API-Verträge erleichtern die Umsetzung des Data Act, saubere Telemetry unterstützt Auditierbarkeit, und ein durchgängiges Identity- und Zugriffsmanagement bildet das Rückgrat Ihrer GDPR- und NIS-2-Strategie.
Wenn Sie Ihre Anwendungen konsequent in Richtung 15-Factor-Architektur entwickeln möchten – ohne dabei die Organisation zu überfordern –, unterstützen wir Sie bei:
Der erste Schritt ist oft ein gemeinsamer Blick auf Ihre bestehende Landschaft und eine priorisierte Roadmap. Wenn Sie genau dort ansetzen wollen, finden Sie in unserem API First Guide einen strukturierten Einstieg – von der Architektur über Governance bis zur konkreten Umsetzung in Ihrer Organisation: API First Guide
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