Postgresql vs MariaDB

PostgreSQL und MariaDB sind beide beliebte Open-Source-Relationale Datenbankmanagementsysteme (RDBMS), die für die Speicherung und Verwaltung von Daten verwendet werden.

Meta: Fabian Peter · 27.03.2024 · ⏳ 4 Minuten · Alle Blogs →
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Postgresql v MariaDB

PostgreSQL und MariaDB sind beide beliebte Open-Source-Relationale Datenbankmanagementsysteme (RDBMS), die für die Speicherung und Verwaltung von Daten verwendet werden. Obwohl beide Systeme viele ähnliche Funktionen bieten, gibt es zwischen ihnen signifikante Unterschiede hinsichtlich ihrer Funktionalitäten, Leistungsmerkmale und Unterstützung.

Aspekt PostgreSQL MariaDB
Grundlage Fortgeschrittene Funktionen und Datenstrukturen Abkömmling von MySQL
Lizenzierung PostgreSQL-Lizenz (ähnlich der MIT-Lizenz) GPL v2-Lizenz
Erweiterbarkeit Hoch, mit Unterstützung für benutzerdefinierte Datentypen und Funktionen Bietet auch Erweiterungen, aber fokussiert auf MySQL-Kompatibilität
Cluster-Fähigkeit Unterstützt durch native Funktionen und Drittanbieter-Erweiterungen Eingebaute Cluster-Lösung mit MariaDB Galera Cluster
PITR Backups Umfangreiche Unterstützung für PITR Unterstützt PITR, Implementierung variiert nach Speicher-Engine
Hochverfügbarkeit Erreichbar durch Streaming Replication und logische Replikation Hochverfügbar durch MariaDB Galera Cluster ohne zusätzliche Software
Skalierbarkeit Vertikales und horizontales Skalieren möglich Horizontales Skalieren durch Galera Cluster, verschiedene Speicher-Engines unterstützen verschiedene Lasten
Performance Hoch bei komplexen Abfragen und großen Datenmengen Optimiert für hohe Leistung und Skalierbarkeit
Datentypen und Funktionen Unterstützt erweiterte Datentypen wie Arrays, JSON/JSONB und Geometrische Typen Fokussiert auf Kompatibilität mit MySQL, erweitert dessen Funktionen
Speicher-Engines Einheitlicher Ansatz mit MVCC Unterstützt mehrere Speicher-Engines, darunter Aria und InnoDB
Leistungsmerkmale Robuste Indexierungsoptionen und MVCC Pool-of-Threads für verbesserte Skalierbarkeit

PostgreSQL

  • Erweiterte Funktionen: PostgreSQL ist bekannt für seine fortschrittlichen Funktionen wie die Unterstützung für komplexe Abfragen, Fremdschlüssel, Trigger, Views, Transaktionen mit ACID-Eigenschaften und mehr. Es unterstützt auch erweiterte Datentypen wie Arrays, hstore (ein Schlüssel-Wert-Store), JSON/JSONB und Geometrische Datentypen.
  • Leistung: PostgreSQL wird oft für seine Leistung bei komplexen Abfragen und die Fähigkeit zur Verarbeitung großer Datenmengen gelobt. Es bietet robuste Indexierungsmechanismen wie B-Bäume, Multiversion Concurrency Control (MVCC) und GIN-Indizes für komplexe Suchanfragen.
  • Erweiterbarkeit: Ein Schlüsselmerkmal von PostgreSQL ist seine Erweiterbarkeit. Entwickler können neue Funktionen hinzufügen, wie Datentypen, Funktionen, Operatoren und Indexmethoden, ohne den Kerncode zu ändern.
  • Lizenzierung: PostgreSQL wird unter der PostgreSQL-Lizenz veröffentlicht, einer liberalen Open-Source-Lizenz, die der MIT-Lizenz ähnelt.
  • Cluster-Fähigkeit: PostgreSQL unterstützt durch seine Architektur native Partitionierung und Sharding, was es ermöglicht, Daten effizient über mehrere Server zu verteilen. Zusätzlich gibt es Drittanbieter-Erweiterungen wie Postgres-XL für horizontales Skalieren und Citus, das verteilte Datenbankfunktionalitäten hinzufügt, um die Cluster-Fähigkeit zu erweitern.
  • Point-in-Time Recovery (PITR) Backups: PostgreSQL bietet umfangreiche Möglichkeiten für Backups und Wiederherstellungen, einschließlich PITR. PITR ermöglicht es, Datenbanken zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit wiederherzustellen, was sehr nützlich ist, um Datenverluste nach einem Fehler zu minimieren.
  • Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit: PostgreSQL kann durch Replikationslösungen wie Streaming Replication und logische Replikation hochverfügbar gemacht werden. Für die Skalierbarkeit bietet PostgreSQL neben der nativen Partitionierung und den bereits genannten Drittanbieter-Erweiterungen auch Load Balancing und Failover-Mechanismen.

MariaDB

  • Abkömmling von MySQL: MariaDB wurde als Fork von MySQL erstellt, nachdem MySQL von Oracle übernommen wurde. Es strebt vollständige binäre Kompatibilität mit MySQL an, was bedeutet, dass es als Drop-in-Ersatz fungieren kann.

  • Leistung und Speicher-Engines: MariaDB ist für seine hohe Leistung und Skalierbarkeit bekannt und unterstützt eine breite Palette von Speicher-Engines, einschließlich Aria, InnoDB und MyISAM. Es bietet auch Features wie Pool-of-Threads, um die Skalierbarkeit und Leistung zu verbessern.

  • Erweiterungen gegenüber MySQL: MariaDB fügt zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen hinzu, die nicht in MySQL vorhanden sind, einschließlich erweiterter Optimierungen für Abfragen, neue Speicher-Engines und Erweiterungen für die Geo-Spatial-Unterstützung.

  • Lizenzierung: MariaDB wird unter der GPL v2-Lizenz veröffentlicht, die verlangt, dass alle Änderungen und Erweiterungen ebenfalls unter derselben Lizenz veröffentlicht werden.

  • Cluster-Fähigkeit: MariaDB bietet mit MariaDB Galera Cluster eine eingebaute Lösung für Synchronisationsreplikation über mehrere Knoten. Dies erleichtert den Aufbau hochverfügbarer Systeme mit automatischem Failover und Wiederherstellung, ohne dass zusätzliche Software erforderlich ist.

  • Point-in-Time Recovery (PITR) Backups: Ähnlich wie PostgreSQL unterstützt auch MariaDB PITR-Backups, wobei die Implementierung je nach verwendeter Speicher-Engine variieren kann. MariaDB bietet zusätzlich zu den traditionellen Backup-Lösungen auch Snapshot-Backups und inkrementelle Backups an.

  • Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit: MariaDB erreicht Hochverfügbarkeit durch den Einsatz von MariaDB Galera Cluster und anderen Replikationsmethoden. Für die Skalierbarkeit bietet MariaDB neben der Cluster-Lösung auch Unterstützung für Master-Slave- und Master-Master-Replikationskonfigurationen. Die Performance kann durch Features wie den Pool-of-Threads und die Optimierung von Abfragen weiter verbessert werden.

Fazit

Während PostgreSQL durch seine Erweiterbarkeit, fortschrittliche Datenverarbeitungsfunktionen und robuste Unterstützung für komplexe Datenstrukturen sowie durch Cluster-Fähigkeiten mittels Drittanbieter-Erweiterungen überzeugt, bietet MariaDB eine attraktive Alternative mit einer starken Betonung auf einfache Cluster-Einrichtung, PITR-Backups und Skalierbarkeit durch MariaDB Galera Cluster und eine Vielzahl von Speicher-Engines. Beide Datenbanksysteme bieten ausgezeichnete Möglichkeiten für Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit, wobei die Wahl je nach spezifischen Anforderungen, der Erfahrung des Entwicklerteams und der bestehenden Infrastruktur getroffen werden sollte.

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