Kubernetes kündigt das Ende von Ingress NGINX an
Katrin Peter 2 Minuten Lesezeit

Kubernetes kündigt das Ende von Ingress NGINX an

Kubernetes SIG Network und das Security Response Committee haben das offizielle Aus für Ingress NGINX angekündigt. Die Komponente, die über Jahre zu den meistgenutzten Ingress-Controllern im Kubernetes-Ökosystem gehörte, erhält nur noch bis März 2026 best-effort Wartung. Danach werden keine Releases, keine Bugfixes und keine Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt. Bestehende Installationen funktionieren weiter, und alle Artefakte bleiben verfügbar – jedoch ohne jegliche Garantie für zukünftige Sicherheit oder Stabilität.
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Kubernetes kündigt das Ende von Ingress NGINX an

Kubernetes SIG Network und das Security Response Committee haben das offizielle Aus für Ingress NGINX angekündigt. Die Komponente, die über Jahre zu den meistgenutzten Ingress-Controllern im Kubernetes-Ökosystem gehörte, erhält nur noch bis März 2026 best-effort Wartung. Danach werden keine Releases, keine Bugfixes und keine Sicherheitsupdates mehr bereitgestellt. Bestehende Installationen funktionieren weiter, und alle Artefakte bleiben verfügbar – jedoch ohne jegliche Garantie für zukünftige Sicherheit oder Stabilität.

Hintergrund

Ingress NGINX entstand früh in der Geschichte von Kubernetes als flexible und cloudunabhängige Referenzimplementierung. Seine große Verbreitung beruhte auf Funktionsvielfalt und einfacher Einbindung in unterschiedlichste Umgebungen. Im Laufe der Jahre entstanden jedoch zahlreiche weitere Ingress-Controller, sowohl innerhalb des Projekts als auch durch externe Anbieter.

Parallel wuchs die Komplexität von Ingress NGINX. Funktionen, die einst als flexibel galten – etwa frei definierbare NGINX-Konfigurationsfragmente („snippets") – werden heute zunehmend als sicherheitstechnische Risiken bewertet. Gleichzeitig blieb der Kreis der Maintainer klein. Über lange Zeit stemmten ein bis zwei Personen die Entwicklung in ihrer Freizeit. Dieser strukturelle Engpass konnte trotz mehrfacher Appelle nie behoben werden.

Gründe für die Einstellung

Die Projektmaintainer kündigten bereits im Vorjahr an, Ingress NGINX perspektivisch zurückzufahren und gemeinsam mit der Gateway-API-Community einen Nachfolger zu entwickeln. Dennoch gelang es nicht, zusätzliche Unterstützung zu gewinnen. Auch der geplante Ersatz „InGate" kam nicht über frühe Entwicklungsstadien hinaus und wird ebenfalls eingestellt.

SIG Network und das Security Response Committee ziehen nun die Konsequenzen: Ohne ausreichende Ressourcen für langfristige und sichere Weiterentwicklung muss das Projekt geordnet beendet werden.

Empfohlene nächsten Schritte

Organisationen, die weiterhin auf Ingress setzen, sollen frühzeitig auf Alternativen migrieren. Kubernetes empfiehlt insbesondere die Gateway API als moderne und langfristig unterstützte Architektur. Zusätzlich stehen zahlreiche andere Ingress-Controller in der offiziellen Dokumentation zur Auswahl.

Administrierende können prüfen, ob Ingress NGINX im Cluster aktiv ist, indem sie folgende Abfrage ausführen:

kubectl get pods --all-namespaces --selector app.kubernetes.io/name=ingress-nginx

Ausblick

Ingress NGINX hat über Jahre Milliarden von Anfragen weltweit verarbeitet und entscheidend zur Verbreitung von Kubernetes beigetragen. Die Einstellung des Projekts markiert einen tiefen Einschnitt, soll aber vor allem ein Ziel sichern: die langfristige Stabilität und Sicherheit des Kubernetes-Ökosystems.

Den vollständigen Blogpost von Kubernetes finden Sie unter folgendem Link:
https://kubernetes.io/blog/2025/11/11/ingress-nginx-retirement/

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