Sichere Infrastruktur für Gesundheitsdaten — ISO27001-konform

Die Verarbeitung von Gesundheitsdaten unterscheidet sich grundlegend von klassischer Unternehmens-IT. Hier geht es nicht nur um personenbezogene Daten, sondern um besonders schützenswerte Informationen nach Art. 9 DSGVO. Diagnosen, Laborwerte, Therapieverläufe, Medikationspläne, Bilddaten und Behandlungsdokumentationen sind hochsensibel. Ein technischer Fehler, ein Sicherheitsvorfall oder ein unzureichend abgesicherter Betriebsprozess gefährden hier nicht nur Geschäftsprozesse, sondern die Integrität von Menschen.

Meta: Katrin Peter · 03.06.2025 · ⏳ 3 Minuten · Alle Blogs →

Gesundheitsdaten sind ein Sonderfall — technisch wie regulatorisch

Die Verarbeitung von Gesundheitsdaten unterscheidet sich grundlegend von klassischer Unternehmens-IT. Hier geht es nicht nur um personenbezogene Daten, sondern um besonders schützenswerte Informationen nach Art. 9 DSGVO. Diagnosen, Laborwerte, Therapieverläufe, Medikationspläne, Bilddaten und Behandlungsdokumentationen sind hochsensibel. Ein technischer Fehler, ein Sicherheitsvorfall oder ein unzureichend abgesicherter Betriebsprozess gefährden hier nicht nur Geschäftsprozesse, sondern die Integrität von Menschen.

Die Anforderungen an Infrastruktur, die solche Systeme betreibt, liegen entsprechend weit über dem Niveau klassischer Web- oder SaaS-Plattformen. Und genau hier trennt sich operative Souveränität von bloßen Softwareprojekten.

Sicherheit beginnt im Betrieb — nicht im Code

Die meisten Diskussionen drehen sich um Verschlüsselung, Pseudonymisierung, Verschlüsselung im Transit, sichere Authentifizierung. Alles richtig. Aber ohne einen stabilen, sauber kontrollierten, auditierbaren und regulierten Infrastrukturbetrieb bleibt das alles nur Kosmetik.

Denn auch perfekt verschlüsselte Daten helfen wenig, wenn:

  • Zugriffskontrollen auf Systemebene nicht nachvollziehbar sind
  • administrative Prozesse nicht dokumentiert und kontrolliert laufen
  • Key-Management nicht sauber segmentiert ist
  • Backup- und Recovery-Konzepte nicht regelmäßig getestet werden
  • Deployment-Prozesse nicht vollständig auditfähig sind

Gerade in der Medizin-IT geht es um mehr als nur Verfügbarkeit. Es geht um vollständige Transparenz über alle Systemzustände, Berechtigungen, Wartungsvorgänge und Vorfälle. Hier darf nichts „ungefähr stimmen".

Was ISO27001 im Kontext von Gesundheitsdaten wirklich bedeutet

ISO27001 ist mehr als ein Zertifikat für Angebotsunterlagen. Es definiert das technische und organisatorische Fundament, auf dem sichere Systeme betrieben werden.

Bereich Relevanz für Gesundheitsdaten Umsetzung bei ayedo
Zugriffsmanagement Nachvollziehbare Kontrolle aller administrativen und fachlichen Zugriffe Revisionssichere Protokollierung aller Zugriffs- und Berechtigungsänderungen
Key Management Sicheres, segregiertes Schlüsselmaterial für Datenverschlüsselung Getrennte Schlüsselverwaltung pro Mandant, vollständige Schlüsselrotation dokumentiert
Change Management Änderungen dürfen keine unkontrollierten Seiteneffekte erzeugen GitOps-basierte Deployments, vollständige Change-Protokolle, Rollback-Fähigkeit
Incident Management Schnelle, dokumentierte Reaktion auf Vorfälle Standardisierte Vorfallbearbeitung, 24/7 Monitoring, dokumentierte Response-Prozesse
Backup & Recovery Datenwiederherstellung muss reproduzierbar und vollständig getestet sein Geplante, getestete Recovery-Szenarien, mehrfach redundante Backup-Speicherorte
Netzwerksegmentierung Trennung sensibler Datenströme und Admin-Zugänge Mikrosegmentierung, strikte Trennung von Betriebs-, Admin- und Datentransitwegen
Betrieb unter europäischer Gerichtsbarkeit Schutz vor Zugriff Dritter über außereuropäisches Recht Infrastruktur ausschließlich in europäischen Rechenzentren unter EU-Recht

Gesundheitsdaten vertragen keine Blackbox-Infrastruktur

Sobald Infrastrukturkomponenten außerhalb des eigenen Kontrollbereichs liegen, entstehen in diesem Bereich erhebliche Risiken. Plattformanbieter mit global verteilten Control Planes, Shared-Responsibility-Modelle ohne vollständigen Zugriff auf Audit-Logs, oder Key-Management-Systeme, die zentral von Dritten betrieben werden, stehen im direkten Konflikt mit dem Anspruch auf vollständige Nachvollziehbarkeit der Datenverarbeitung.

Wer Systeme für Gesundheitsdaten betreibt, braucht keine Plattformversprechen, sondern technische Realität: Kontrolle, Transparenz und vollständige Dokumentation der operativen Prozesse.

Fazit

In der Medizin-IT gilt: Der Betrieb entscheidet über die Sicherheit. Nicht die Marketingbroschüre, nicht das Whitepaper. Sondern die saubere technische Abbildung aller Prozesse — vom Deployment bis zum Recovery. ISO27001 liefert das Fundament, um Gesundheitsdaten auf einer Infrastruktur zu verarbeiten, die auch regulatorisch dauerhaft tragfähig ist.

Genau darauf haben wir unsere Enterprise Cloud ausgerichtet. Unser ISO27001-zertifizierter Betrieb garantiert die sichere Verarbeitung sensibler Daten.

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