Souveräne Alternativen zu Hyperscalern – muss es immer eine andere "Cloud" sein?
Die Diskussion um Souveränität in der Cloud wird in Europa oft entlang der Frage geführt: Brauchen …
Wenn wir heute über digitale Souveränität und moderne IT-Infrastrukturen sprechen, führt kein Weg mehr an Kubernetes vorbei. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Open-Source-Projekt vom Orchestrator für Container zu einem De-facto-Standard entwickelt, der in seiner Bedeutung durchaus mit dem Linux-Kernel vergleichbar ist. Wer verstehen will, warum, muss sich die Architektur ansehen – und die Parallelen ernst nehmen.
Linux abstrahiert die Hardware eines Servers. Es verwaltet CPU-Kerne, Arbeitsspeicher und Speichermedien, sorgt für Prozessisolation und stellt Schnittstellen bereit, auf denen Anwendungen aufsetzen können.
Kubernetes tut genau dasselbe – allerdings eine Ebene höher. Statt lokaler Hardware orchestriert Kubernetes ganze Cluster. Workloads werden nicht mehr auf einem einzelnen Rechner geplant, sondern auf eine Vielzahl verteilter Nodes verteilt. Prozesse laufen nicht mehr in isolierten Linux-Namespaces, sondern in Pods und Kubernetes-Namespaces. Damit entsteht ein „Betriebssystem für verteilte Systeme", das Rechenzentren oder Clouds wie eine einheitliche Maschine erscheinen lässt.
High-Level betrachtet bedeutet Kubernetes: Beliebige Anwendungen lassen sich auf beliebigen Rechnern ausführen, unabhängig davon, ob diese im eigenen Rechenzentrum, in einer Public Cloud oder in einer hybriden Architektur stehen.
Kubernetes stellt eine universelle Schicht bereit, die es erlaubt, Workloads unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur zu betreiben. So, wie ein Linux-Prozess nicht wissen muss, ob er auf einem Dell- oder HPE-Server läuft, muss ein Kubernetes-Pod nicht wissen, ob er gerade auf Bare-Metal, in AWS oder in einer OpenStack-Umgebung ausgeführt wird.
Diese Abstraktion ermöglicht es, Managed Apps einheitlich zu betreiben – egal ob es sich um Datenbanken wie PostgreSQL oder Monitoring-Tools wie Grafana handelt.
Die eigentliche Revolution liegt in der Abstraktion. Während Hyperscaler ihre Kunden durch proprietäre Services an ihre Ökosysteme binden, bietet Kubernetes generische Schnittstellen:
Damit entsteht echte Portabilität. Workloads können zwischen Providern verschoben oder in Multi-Cloud-Architekturen betrieben werden, ohne die Anwendung selbst verändern zu müssen.
Für Entscheider bedeutet das: Kubernetes ist nicht nur ein technisches Werkzeug, sondern ein strategischer Hebel. Es reduziert Abhängigkeiten von Hyperscalern, senkt langfristig die Kosten für Migrationen und erhöht die Verhandlungsmacht gegenüber Anbietern.
Für Entwickler und Operations-Teams bedeutet es: konsistente Schnittstellen, reproduzierbare Deployments und die Möglichkeit, dieselben Methoden und Tools überall einzusetzen – vom Laptop bis zum globalen Cluster.
Am Ende ist Kubernetes mehr als nur ein Container-Orchestrator. Es ist das Betriebssystem der Cloud. Wer es beherrscht, kontrolliert nicht nur seine Anwendungen, sondern auch seine gesamte Infrastruktur.
In einer Welt, in der digitale Abhängigkeiten zur größten Schwachstelle werden können, ist Kubernetes ein entscheidender Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Es ermöglicht es Unternehmen, die Kontrolle über ihre Daten, ihre Kosten und ihre strategische Ausrichtung zu behalten – und schafft damit genau die Grundlage, die Europa im Sinne digitaler Souveränität so dringend braucht.
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