Docker Swarm ist kein Kubernetes für Einsteiger
Docker Swarm ist kein Kubernetes für Einsteiger Wer heute über Container-Orchestrierung spricht, …


In vielen Gesprächen mit IT-Leitern, Sysadmins und Architekturverantwortlichen zeigt sich ein wiederkehrendes Muster: Die Frage nach „Swarm oder Kubernetes“ wird nicht nur technologisch geführt, sondern auch strategisch. Welche Plattform bringt weniger Schmerzen im Betrieb, mehr Skalierungspotenzial und langfristige Stabilität? Nach Jahren operativer Erfahrung kommt bei uns bei ayedo eine deutliche Präferenz heraus – Kubernetes. Aber: Das heißt nicht, dass Swarm keine Existenzberechtigung hat. Im Gegenteil – nur darf man nicht glauben, man könne Swarm heute als langfristige Lösung wählen und damit die Lernkurve von Kubernetes umgehen. Man landet früher oder später bei Kubernetes – mit den typischen „Und plötzlich-Problemen", die Swarm insbesondere im grösseren Umfeld mitbringt.
Einige Teams entscheiden sich bewusst für Docker Swarm – weil sie die Einstiegshürde gering halten wollen, weil sie mit einfachen Diensten starten, weil man bereits mit Docker-Compose vertraut ist. Die Argumente sind plausibel: Swarm ist bekannt, die Komplexität ist geringer, der Einstieg schneller. Beispiele dafür lassen sich in Vergleichsartikeln finden: Einerseits wird Swarm als „leichtere Orchestrierungs-Variante" beschrieben.
Auch bei phoenixNAP wird explizit aufgeführt: Swarm bietet einen schnellen Einstieg, eignet sich für kleinere Umgebungen und wenn nicht alle Anforderungen an Skalierung, Netzwerk, Sicherheit oder Ökosystem gestellt werden.
Wenn also die Organisation mit einem überschaubaren Dienstportfolio startet, wenig Veränderung erwartet, keine extremen Skalierung oder Multi-Cluster-Betrieb vorhat – dann kann Swarm kurzfristig Sinn machen.
Aber hier beginnt der operative Haken: Sobald der Dienstumfang wächst, die Anforderungen an Verfügbarkeit steigen, Netzwerkregeln komplexer werden, Observability ins Spiel kommt oder mehrere Cluster bzw. geografische Verteilung im Spiel sind – dann zeigen sich bei Swarm Schwächen.
Einige typische Pain-Points, die wir beobachten:
Aus dieser Sicht lässt sich argumentieren: Wer heute mit Swarm startet in der Hoffnung, Kubernetes komplett zu umgehen oder zu verzögern, läuft Gefahr, auf mittlere Sicht in einen technisch und organisatorisch teureren Zustand zu geraten.
Bei ayedo sprechen wir aus mehreren Gründen eine klare Empfehlung für Kubernetes aus:
1. Skalierbarkeit & Verfügbarkeit
Kubernetes bietet robuste Mechanismen für automatisches Skalieren (Horizontal Pod Autoscaler), selbstheilende Deployments, Multi-Node-Cluster mit Control-Plane-Failover. Diese Fähigkeiten sind in Swarm entweder rudimentär oder stark abhängig von Extensions.
2. Ecosystem & Branchensupport
Die Welt dreht sich um Kubernetes: Container Runtime, Service Mesh, Operators, CI/CD-Integration, Istio/Linkerd, Network Policies – all das ist in Kubernetes deutlich besser adressiert.
3. Betrieb und Governance auf Enterprise-Niveau
Für Firmen, die Compliance, Multi-Tenancy, Observability und Betreiber-Standards (Ops) einhalten müssen, liefert Kubernetes mature Konzepte: RBAC, Network Policies, PodSecurityPolicies, umfangreiche Integrationen. Swarm bietet ähnliche Ansätze nur in deutlich geringerem Umfang.
4. Zukunftssicherheit
Wenn man davon ausgeht, dass neue Services, hybride Cloud-Setups und dynamische Skalierung eher die Norm als die Ausnahme sind – dann ist Kubernetes die Plattform mit voraussichtlich längerem Investitionszeitraum.
Um fair zu bleiben: Es gibt Szenarien, in denen Swarm durchaus sinnvoll sein kann – solange man bewusst und eingeschränkt vorgeht. Beispiele:
In all diesen Fällen kann Swarm kurzfristig schneller nutzbar sein. Aber: Es muss klar sein, dass mit wachsender Komplexität irgendwann die Grenzen erreicht sind und man weiterhin die Migration oder den Wechsel in Betracht ziehen sollte.
Für IT-Leiter, Architekten und Betriebsverantwortliche gilt es: Entscheiden Sie nicht nach „Heute ist es noch klein" oder „Wir lernen Swarm, dann entscheiden wir später". Entscheiden Sie nach der Zukunft Ihres Betriebs, nach der Skalierung, Stabilität, Governance Ihrer Organisation, nicht nach maximal einfacher Einstiegshürde.
Wenn Ihre Organisation demnächst Wachstum, erhöhte Verfügbarkeitsanforderungen oder mehr Automatisierung anstrebt – dann ist Kubernetes nicht nur bessere Wahl, sondern vermutlich die einzige realistische Wahl. Der Versuch, mit Swarm zu starten und Kubernetes völlig auszuklammern, kann mittel- bis langfristig mehr Aufwand erzeugen als der Einstieg in Kubernetes von Anfang an.
Docker Swarm hat seine Daseinsberechtigung – aber nur in klar definierten, überschaubaren Szenarien. Die Erfahrung zeigt: Wer im Betrieb aufwachsen möchte, wer Skalierung, Stabilität und moderne Architektur verfolgt, landet früher oder später bei Kubernetes. Und wer dort nicht vorbereitet ist, sammelt technische Schulden, operative Kompromisse oder sogar Risiken.
Bei ayedo glauben wir daran, dass Infrastruktur-Entscheidungen keine Mode sind, sondern strategische Fragen. Wenn Ihr Team Container-Orchestrierung ernst nimmt, wenn Sie nicht nur starten, sondern wachsen wollen – dann ist Kubernetes der Weg. Und ja: Wir unterstützen Sie dabei – mit Workshops, Praxiswissen, Betriebsperspektive. Kein Hype-Versprechen, sondern solide Vorbereitung Ihres Betriebs für das, was kommt.
Wenn Sie heute entscheiden: Lernen Sie nicht nur eine Technologie, sondern schaffen Sie eine Plattform für morgen.
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