EU Data Act – Switching & Interoperability Center
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Die Cloud war einmal der Inbegriff für Effizienz, Skalierbarkeit und digitale Transformation. Doch die Realität hat viele Unternehmen eingeholt: Vendor-Lock-ins, unkontrollierte Kostensteigerungen, Compliance-Risiken und ein wachsender Kontrollverlust über sensible Daten haben dazu geführt, dass immer mehr Organisationen die Option eines Cloud-Exits prüfen – und in einigen Fällen auch konsequent umsetzen.
Cloud-Exit meint nicht das Ende der Cloud-Nutzung per se, sondern den gezielten Rückzug aus bestimmten Public-Cloud-Szenarien hin zu souveräneren, kostentransparenten und kontrollierbaren IT-Infrastrukturen – ob on-premises, in der Private Cloud oder auf europäischen Open-Source-Plattformen.
Die versprochene Kosteneffizienz der Cloud stellt sich bei vielen Unternehmen nicht ein. Insbesondere im Betrieb hochfrequenter Systeme oder datenintensiver Workloads steigen die Kosten oft exponentiell – ohne langfristige Planbarkeit.
DSGVO, NIS2, DORA – die regulatorischen Anforderungen an den Datenstandort und den Zugriffsschutz wachsen stetig. Besonders im öffentlichen Sektor und in regulierten Industrien ist es entscheidend, die volle Kontrolle über Daten und Zugriffsmechanismen zu behalten.
API-Abhängigkeiten, proprietäre Dienste und Bindungen an Abrechnungsmodelle erschweren die technische und wirtschaftliche Bewegungsfreiheit. Ein Exit bedeutet auch: Wiedergewinnung der Unabhängigkeit durch Standardisierung und Open-Source.
Viele Organisationen befinden sich in einem strategischen Wandel. Statt “Cloud First” heißt es nun “Right Sourcing”. Die Frage ist nicht mehr, ob Cloud – sondern wo, wann und wie viel.
Ein Cloud-Exit ist kein Schnellschuss, sondern ein strukturierter Prozess, der strategisch vorbereitet und technisch professionell umgesetzt werden muss. Erfolgreiche Organisationen folgen dabei einem klaren Vier-Phasen-Modell.
In der Analysephase steht zunächst die fundierte Bestandsaufnahme im Fokus. Unternehmen erheben systematisch die aktuelle Nutzung, bestehende Abhängigkeiten sowie die tatsächlichen Kostenstrukturen der genutzten Cloud-Dienste. Workload-Mapping, eine TCO-Betrachtung (Total Cost of Ownership) sowie die Erstellung einer Abhängigkeitsmatrix liefern die Grundlage für belastbare Entscheidungen.
Die darauffolgende Exit-Strategie definiert konkrete Exit-Kandidaten und evaluiert passende Alternativen. Dabei werden verschiedene Betriebsmodelle bewertet – etwa der Einsatz von Kubernetes on-premises, der Wechsel in eine europäische Cloud-Infrastruktur oder die vollständige Rückführung in ein eigenes Rechenzentrum. Ziel ist es, die Balance zwischen Souveränität, Betriebseffizienz und Investitionsschutz zu finden.
In der Phase Migration und Umbau geht es an die Umsetzung: Bestehende Systeme werden technisch re-implementiert, neue DevOps-fähige Infrastrukturen aufgebaut, Daten migriert und Schnittstellen neu integriert. Diese Phase erfordert tiefes technologisches Know-how und eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen, Betrieb und Architekturteams.
Der letzte Schritt ist der langfristige Betrieb und die Optimierung. Jetzt geht es darum, den stabilen, sicheren und souveränen Betrieb zu gewährleisten. Monitoring, Automatisierung und Compliance-by-Design spielen dabei eine Schlüsselrolle. Unternehmen, die diesen Weg konsequent gehen, gewinnen nicht nur technische Kontrolle zurück, sondern stärken auch ihre wirtschaftliche Resilienz.
Die Zukunft gehört nicht dem Entweder-oder, sondern der Multi-Vendor-, Multi-Cloud- und Edge-fähigen Infrastrukturstrategie. Der moderne IT-Betrieb setzt auf Containerisierung, GitOps, Open-Source-Komponenten und API-Standardisierung – damit Workloads dort laufen können, wo sie den größten Nutzen bringen.
Ein Cloud-Exit ist kein Rückzug, sondern ein kontrollierter Richtungswechsel. Wer strategisch handelt, holt sich die Kontrolle zurück – technisch, wirtschaftlich und regulatorisch. Für CIOs und CTOs bedeutet das: raus aus der Reaktivität, rein in die Gestaltungsrolle.
Die Realität des Cloud-Exits zeigt: Digitale Souveränität ist kein Ideal – sie wird zum Wettbewerbsfaktor.
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