In diesem Tutorial erfährst du, wie du Traefik als Reverse Proxy mit Docker Compose einrichtest und konfigurierst. Traefik bietet eine moderne und flexible Lösung, um den Datenverkehr für deine Anwendungen zu verwalten und sicherzustellen, dass sie über das Internet sicher erreichbar sind. Wir behandeln die Konfiguration von docker-compose.yml, traefik.toml, traefik_dynamic.toml und acme.json. Zudem erklären wir, was ein Reverse Proxy ist und warum Zertifikate zur Sicherung deiner Anwendungen wichtig sind.
Vorbereitung: Git-Repository klonen
Bevor wir beginnen, klone das Traefik-Repository von GitHub:
git clone https://github.com/traefik/traefik.git
cd traefik
1. Was ist Traefik und ein Reverse Proxy?
Traefik ist ein moderner Reverse Proxy und Load Balancer, der speziell für Container-basierte und Microservices-Architekturen entwickelt wurde. Es bietet automatische Erkennung und Konfiguration von Diensten, SSL/TLS-Zertifikatsverwaltung und vieles mehr.
Ein Reverse Proxy ist ein Server, der Anfragen von Clients entgegennimmt und diese an einen oder mehrere Backend-Server weiterleitet. Der Reverse Proxy fungiert als Vermittler zwischen Clients und den eigentlichen Diensten, wodurch Funktionen wie Lastverteilung, SSL-Verschlüsselung und Caching ermöglicht werden.
2. Konfiguration der docker-compose.yml
Die docker-compose.yml Datei definiert die Dienste und Netzwerke, die für Traefik benötigt werden.
Wichtiger Hinweis: Jeder Container, der an Traefik angebunden werden soll, muss dem Netzwerk web hinzugefügt werden. Hier ein Beispiel, wie du dies in einer Docker Compose Datei für einen Service machst:
Die traefik.toml Datei enthält grundlegende Einstellungen für Traefik, einschließlich der Definition von EntryPoints, der Aktivierung des Dashboards und der Verwaltung von SSL-Zertifikaten.
Beispiel traefik.toml:
[entryPoints][entryPoints.web]address=":80"[entryPoints.web.http.redirections.entryPoint]to="websecure"scheme="https"[entryPoints.websecure]address=":443"[entryPoints.websecure.http.tls]certResolver="lets-encrypt"[api]dashboard=true[certificatesResolvers.lets-encrypt.acme]email="example@example.com"# Ersetze dies durch deine E-Mail-Adressestorage="acme.json"[certificatesResolvers.lets-encrypt.acme.httpChallenge]entryPoint="web"[providers.docker]watch=truenetwork="web"[providers.file]filename="traefik_dynamic.toml"
Erklärung der traefik.toml Konfiguration:
EntryPoints: Diese definieren die Ports, auf denen Traefik auf Anfragen lauscht.
web: Lauscht auf Port 80 für HTTP-Verbindungen.
websecure: Lauscht auf Port 443 für HTTPS-Verbindungen.
Redirection von HTTP zu HTTPS: entryPoints.web.http.redirections.entryPoint.to = "websecure" sorgt dafür, dass alle HTTP-Anfragen automatisch auf HTTPS umgeleitet werden, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten. Dies erhöht die Sicherheit, indem es sicherstellt, dass alle Verbindungen verschlüsselt sind.
API: Aktiviert das Traefik-Dashboard, das nützliche Informationen über die Konfiguration und den Status von Traefik bietet.
Certificates Resolvers: Diese Konfiguration ermöglicht es Traefik, SSL-Zertifikate automatisch von Let’s Encrypt zu beziehen und zu verwalten. Hierbei:
email ist die Kontakt-E-Mail-Adresse, die für Zertifikatsbenachrichtigungen verwendet wird.
storage definiert die Datei, in der die Zertifikate gespeichert werden.
httpChallenge spezifiziert den HTTP-Endpoint, der für die Zertifikatsvalidierung verwendet wird.
Providers:
Docker: providers.docker ermöglicht es Traefik, Docker-Container automatisch zu erkennen und als Dienste hinzuzufügen. watch = true sorgt dafür, dass Traefik kontinuierlich nach Änderungen in den Docker-Containern sucht. network = "web" stellt sicher, dass Traefik nur Container im web Netzwerk erkennt.
File: providers.file lädt zusätzliche Konfigurationen aus der Datei traefik_dynamic.toml. Dies ist nützlich für komplexe Einstellungen, die nicht in der Hauptkonfigurationsdatei untergebracht werden können.
4. Konfiguration der traefik_dynamic.toml
Die traefik_dynamic.toml Datei wird für dynamische Konfigurationen wie Router und Middleware verwendet.
Beispiel traefik_dynamic.toml:
[http.middlewares.simpleAuth.basicAuth]users=["admin:$apr1$VATlJAVP$w.fo1IG.3DTzdkyVOG/xT1"][http.routers.api]rule="Host(`traefik.deine-domain.de`)"# Ersetze dies durch deine Domainentrypoints=["websecure"]middlewares=["simpleAuth"]service="api@internal"[http.routers.api.tls]certResolver="lets-encrypt"
Erklärung der traefik_dynamic.toml Konfiguration:
Middleware Authentication:
Basic Auth: Die basicAuth Middleware sorgt für eine einfache HTTP-Basic-Authentifizierung. Benutzer und Passwörter werden in der Form user:hashed_password angegeben.
Passwort-Hashing: Es ist wichtig, dass das Passwort gehasht ist, um die Sicherheit zu erhöhen. Verwende dazu ein Tool wie htpasswd, um das Passwort zu hashen. Hier ein Beispiel, wie du das machen kannst:
htpasswd -nb admin your_password
Das generiert eine Ausgabe wie admin:$apr1$VATlJAVP$w.fo1IG.3DTzdkyVOG/xT1, die du in deine Konfigurationsdatei einfügen kannst. Mehr Informationen dazu findest du in der offiziellen Traefik-Dokumentation zur Basic Auth.
Router Konfiguration:
Rule: rule = "Host(traefik.deine-domain.de)" legt fest, dass dieser Router auf Anfragen für traefik.deine-domain.de reagiert. Ersetze traefik.deine-domain.de durch deine eigene Domain.
Entrypoints: entrypoints = ["websecure"] gibt an, dass dieser Router nur HTTPS-Anfragen verarbeitet.
Middlewares: middlewares = ["simpleAuth"] bindet die vorher definierte Middleware zur Authentifizierung an diesen Router.
Service: service = "api@internal" stellt sicher, dass die Anfragen an den internen API-Service von Traefik weitergeleitet werden.
TLS: certResolver = "lets-encrypt" gibt an, dass für diesen Router ein SSL-Zertifikat über Let’s Encrypt bezogen werden soll.
5. Verwendung der acme.json
Die acme.json Datei speichert Informationen über die SSL-Zertifikate, die von Let’s Encrypt ausgestellt und von Traefik verwaltet werden. Diese Datei wird automatisch von Traefik erstellt und bei jeder Zertifikatserneuerung aktualisiert.
Beispiel acme.json:
Die Datei wird automatisch erstellt und verwaltet. Hier ein stark vereinfachtes Beispiel:
Automatische Erstellung: Diese Datei wird bei der ersten Ausführung von Traefik und bei jeder Zertifikatserneuerung automatisch erstellt und aktualisiert. Tra
efik erstellt für jeden neuen Container, der ein SSL-Zertifikat benötigt, einen Eintrag in dieser Datei. Die acme.json enthält alle erforderlichen Informationen für die Verwaltung der Zertifikate, einschließlich der notwendigen Details zur Registrierung und den Schlüsseln für die einzelnen Zertifikate.
Fazit
Jetzt bist du bereit, Traefik zu verwenden, um deine Anwendungen sicher und effizient zu verwalten!
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