Polycrate: Automatisierte Infrastruktur in modularen Paketen
Katrin Peter 3 Minuten Lesezeit

Polycrate: Automatisierte Infrastruktur in modularen Paketen

Automatisierung muss wieder beherrschbar werden. Mit Polycrate bauen wir bei ayedo ein Framework, das Ordnung ins Chaos komplexer IT-Infrastrukturen bringt – modular, wiederverwendbar und vollständig automatisierbar.
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Automatisierung muss wieder beherrschbar werden. Mit Polycrate bauen wir bei ayedo ein Framework, das Ordnung ins Chaos komplexer IT-Infrastrukturen bringt – modular, wiederverwendbar und vollständig automatisierbar.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Polycrate funktioniert, wie man es produktiv einsetzt und warum wir glauben: “Modular Infrastructure as Code” ist das nächste Level von GitOps.


Was ist Polycrate?

Polycrate ist ein leichtgewichtiges Framework zur Paketierung, Integration und Automatisierung von IT- und Cloud-Infrastruktur. Es verbindet:

  • Infrastructure as Code (z. B. Ansible)
  • DevOps-Tooling (Docker, Kubernetes)
  • Strukturiertes Wissensmanagement (über deklarative Metadaten und modulare Blocks)

Die Architektur von Polycrate basiert auf einem simplen Prinzip: Paketiere alles, was ein System zum Laufen bringt – in Blocks – und definiere mit Actions, wie es betrieben wird.


Konzept: Blocks & Actions

🔹 Blocks

Ein Block ist eine in sich geschlossene Einheit, die alle notwendigen Ressourcen für ein System oder Tool bündelt:

  • Konfigurationsdateien
  • Abhängigkeiten
  • Dokumentation
  • Installations- und Wartungslogik

Beispiel: Ein nextcloud-Block enthält alles, was nötig ist, um Nextcloud auf Kubernetes oder via Docker aufzusetzen.

🔸 Actions

Actions sind ausführbare Workflows innerhalb eines Blocks. Sie definieren klar, was getan werden soll – z. B. install, update, backup, destroy.

Actions werden in einem Docker-Container ausgeführt, der bereits mit gängigen Tools wie kubectl, helm, ansible, jq u. v. m. ausgestattet ist.


Technischer Stack

Komponente Technologie / Format
Runtime Docker-Container mit Tool-Toolchain
CLI polycrate Binary (Go-basiert)
Configuration YAML + Template Engine
Execution Logic Ansible bevorzugt, Bash optional
Integration GitLab, Git, Kubernetes, Docker
Registry / Hub hub.polycrate.io

Installation: Drei Wege zur CLI

1. Automatischer Installer (empfohlen)

Erkennt Plattform & Architektur automatisch (Linux, macOS, Intel & ARM).

curl https://raw.githubusercontent.com/polycrate/polycrate/main/get-polycrate.sh | bash

polycrate version

2. Docker-basiert Installer (Linux only)

export VERSION="0.22.1"
export BIN_DIR="${PWD}"
export PLATFORM="linux/amd64"

docker run --platform "${PLATFORM}" --rm -v "${BIN_DIR}":/bin_dir \
--entrypoint "/bin/sh" cargo.ayedo.cloud/library/polycrate:${VERSION} \
-c "cp /usr/local/bin/polycrate /bin_dir/."

Nach dem Kopieren der Binary:

$BIN_DIR/polycrate version

3. Manueller Download

Plattform-spezifisch via Polycrate Hub:

export VERSION="0.22.1"
curl -fsSLo polycrate.tar.gz https://hub.polycrate.io/get/polycrate/${VERSION}/linux_amd64/polycrate_${VERSION}_linux_amd64.tar.gz

tar xvzf polycrate.tar.gz

chmod +x polycrate
./polycrate version

(entsprechend für arm64, darwin_amd64, darwin_arm64 etc.)

Voraussetzungen

Polycrate benötigt:

  • Docker (zur Ausführung der Actions)
  • Optional: git (für Versionsmanagement & Cloning)

Die CLI ist plattformunabhängig, läuft containerisiert und isoliert.

Einsatzszenarien in der Praxis

Anwendungsfall Beispiel
Self-Service-Deployments polycrate run install für Entwickler
DevOps-Onboarding Einheitliche Setup-Logik in Actions
Kubernetes-Toolchain Provisioning Automatisiert Helm + CRDs + Secrets
Multi-Environment Deployments dev, staging, prod via Context
Reproduzierbare Systeminstallationen Air-gapped oder compliance-kritisch

Warum Polycrate?

  • Modularisierung durch Design: Jedes System ist ein Block – dokumentiert, wiederverwendbar, versionierbar.
  • Deklarativ & auditierbar: Keine Blackbox: Jede Action ist lesbar, versioniert und nachvollziehbar.
  • Toolchain eingebaut: Du brauchst keine lokale Tool-Installation – Polycrate bringt sie mit.
  • Developer-freundlich: CLI-basiert, einfaches Onboarding, kein Overhead durch YAML-Monster.

Fazit: Infrastruktur, die wie Code behandelt wird – aber modular

Polycrate ist für uns kein weiteres Tool – es ist der Rahmen, in dem sich alle anderen Tools geordnet, dokumentiert und reproduzierbar bewegen.

Wer ernsthaft Infrastructure as Code betreiben will, muss auch das Lifecycle-Management der Systeme automatisieren – genau da setzt Polycrate an.

Mehr erfahren? •

Und jetzt?

In Kürze veröffentlichen wir eine Step-by-Step-Serie, in der wir zeigen:

  • Wie wir mit Polycrate komplette Plattform-Stacks provisionieren
  • Wie Self-Service für Dev-Teams aussieht
  • Und wie Polycrate mit GitOps & Secrets-Management zusammenspielt

Fragen? Interesse an einem Walkthrough? Dann meldet euch – oder schaut in unser Hub rein.

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