Governance & Security für KI-Entwicklungs-Teams: Cluster-Access & Secret Management in Kubernetes
Wie Unternehmen mit Tools wie Kyverno, Vault und Infisical ihre GPU-Kubernetes-Umgebungen sicher, compliant und effizient für KI-Entwicklung gestalten können.
Wie Unternehmen mit Tools wie Kyverno, Vault und Infisical ihre GPU-Kubernetes-Umgebungen sicher, compliant und effizient für KI-Entwicklung gestalten können.
Einleitung
KI-Workloads sind nicht nur rechenintensiv, sondern auch sicherheits- und compliance-sensibel. Während GPUs, MIG und Time-Slicing dafür sorgen, dass Ressourcen effizient genutzt werden, entstehen auf Governance-Ebene neue Fragen:
Wer darf wo deployen?
Wie werden Zugriffsrechte für Cluster und GPU-Ressourcen vergeben?
Wie werden Secrets (API-Keys, Tokens, Datenbank-Passwörter, Model-Registry-Credentials) verwaltet?
Wie wird verhindert, dass sensible Daten in Dev- oder Staging-Umgebungen unkontrolliert genutzt werden?
In unserem letzten Beitrag haben wir gezeigt, wie MIG und Time-Slicing GPU-Ressourcen für KI-Teams in Kubernetes verfügbar machen. Jetzt geht es um die Governance-Schicht darüber: Cluster-Access und Secret Management – die beiden zentralen Stellschrauben für Sicherheit und Compliance.
Warum Governance und Compliance entscheidend sind
Rechtsrahmen & Regulierung: DSGVO, HIPAA, PCI DSS oder branchenspezifische Standards erzwingen kontrollierte Zugriffe und Nachvollziehbarkeit.
Multi-Tenancy: In Kubernetes teilen sich oft mehrere Teams dieselben Ressourcen. Ohne klare Regeln eskaliert das Chaos schnell.
KI-spezifische Risiken: Trainingsdaten, Model Weights oder API-Keys für externe Dienste gehören zu den sensibelsten Assets eines Unternehmens.
Produktivität vs. Kontrolle: Entwickler wollen schnell arbeiten – Security und Compliance verlangen Bremsen. Ziel: Balance statt Blockade.
Cluster-Access Management: Wer darf was im GPU-Kubernetes?
Grundprinzipien
Least Privilege: Jeder Nutzer erhält nur die Rechte, die er für seine Arbeit wirklich braucht.
Auditability: Jeder Zugriff muss nachvollziehbar und protokollierbar sein.
Automatisierung: Manuelles User-Management ist fehleranfällig. GitOps, OIDC und Policy-as-Code sind der Weg.
Kubernetes-Mechanismen
RBAC (Role-Based Access Control): Rollen definieren, welche Ressourcen Nutzer oder Service Accounts nutzen dürfen.
Namespaces: Trennen Teams, Projekte oder Stages logisch voneinander.
NetworkPolicies: Grenzen den Netzwerkzugriff zwischen Pods und Namespaces ein.
OPA/Gatekeeper oder Kyverno: Erzwingen, dass Deployments bestimmte Regeln einhalten.
Kyverno als Policy Engine
Kyverno ist eine Policy Engine, die speziell für Kubernetes entwickelt wurde. Im Gegensatz zu OPA/Gatekeeper schreibt man Policies hier nicht in Rego, sondern in YAML – was die Einstiegshürde deutlich senkt.
Beispiele für KI-Cluster:
GPU-Nutzung nur mit Limits: Kein Pod darf ohne definierte GPU-Limits (nvidia.com/mig-* oder nvidia.com/gpu) starten.
NodeSelector erzwingen: Pods mit GPU-Workloads müssen nur auf gekennzeichneten GPU-Nodes laufen (gpu-type=h100-mig).
Namespace-Isolation: Verhindern, dass ein Team unkontrolliert Ressourcen in fremden Namespaces anlegt.
Secrets-Verwendung regulieren: Policies können sicherstellen, dass nur Vault/Infisical als Secret-Quellen genutzt werden.
Damit wird verhindert, dass Pods ohne GPU-Limits ins Cluster gelangen. Ein Schutz vor Ressourcenverschwendung und „Noisy Neighbors".
Secret Management: Der unterschätzte Risikofaktor
Secrets sind das Blut jedes KI-Workflows: API-Keys für OpenAI, Hugging Face oder AWS, Passwörter für Datenbanken, Tokens für Model Registries. Zu oft liegen sie im Klartext in ConfigMaps, Git-Repos oder ENV-Files. Das ist ein Compliance-Albtraum.
Anforderungen an Secret Management
Verschlüsselung im Ruhezustand und in Transit
Audit Logs für jede Secret-Abfrage
Rotation und Expiration von Secrets
Self-Service APIs für Entwickler
Integration mit CI/CD und Kubernetes
Tools im Vergleich
HashiCorp Vault
Enterprise-Standard für Secret Management
Dynamische Secrets (z. B. DB-Credentials mit TTL)
Starke Policy-Engine
Komplexer in der Einrichtung und Verwaltung
Infisical
Modernes, Cloud-native Secret Management
Fokus auf Developer Experience
GitOps-freundlich: Secrets können als Encrypted Objects versioniert werden
Bietet viele Integrationen (Kubernetes, CI/CD, Serverless)
Beide Tools eignen sich hervorragend – Vault ist eher „Enterprise-grade", Infisical überzeugt durch Developer-Fokus und schnelle Implementierung.
Integration in GPU-Kubernetes
Die Verbindung von Secret-Management und GPU-Workloads ist klar:
Training Jobs brauchen Zugriff auf Datenbanken oder Object Stores.
Inference Pods benötigen API-Keys für externe Services.
MLOps-Pipelines greifen auf Model Registries zu.
Mit Vault oder Infisical werden diese Secrets nicht im Pod manifest hinterlegt, sondern dynamisch injiziert.
Entwickler müssen keine manuellen Updates mehr vornehmen – Rotation läuft automatisiert.
Zusammenspiel mit GPU-Slicing & Governance
Die im letzten Blog beschriebenen Mechanismen (MIG, Time-Slicing, Node-Pools) ergänzen sich perfekt mit Access- und Secret-Management:
Kyverno stellt sicher, dass Pods nur valide GPU-Requests stellen.
Vault/Infisical sorgt dafür, dass nur autorisierte Workloads auf sensible Daten zugreifen.
RBAC & Namespaces verhindern, dass ein Team fremde GPU-Ressourcen beansprucht.
Beispiel-Szenario:
Team A bekommt im Namespace team-a Zugriff auf MIG-Slices (nvidia.com/mig-3g.40gb).
Über Vault erhält es zeitlich begrenzte Credentials für die Model Registry.
Kyverno erzwingt, dass nur Pods mit GPU-Limits deployt werden.
Auditing zeigt jederzeit, wer welche Ressourcen wann genutzt hat.
Compliance-Aspekte
Gerade für regulierte Industrien (Finance, Healthcare, Automotive) sind diese Konzepte entscheidend:
Revisionssichere Protokollierung aller Zugriffe (Vault Audit Logs, Kubernetes API Server Audit).
Datensparsamkeit: Secrets werden nur temporär und verschlüsselt bereitgestellt.
Rollenbasierte Isolation: Teams sind klar getrennt, auch in geteilten GPU-Clustern.
Wiederholbarkeit: Policies und Secrets sind deklarativ versioniert und überprüfbar.
Damit erfüllen Unternehmen regulatorische Anforderungen, ohne Innovation und Agilität zu blockieren.
Developer Experience: Sicherheit ohne Reibung
Ein Governance-Modell ist nur erfolgreich, wenn Entwickler damit produktiv arbeiten können. Vault und Infisical punkten hier:
CLI & SDKs für schnelles Testen.
Automatisierte Secret Injection in Pods oder CI/CD-Pipelines.
Self-Service-Mechanismen: Entwickler beantragen Zugriffsrechte oder Secrets, ohne Tickets schreiben zu müssen.
Nahtlose Integration mit GPU-Scheduling: Ein Pod fordert GPU-Ressourcen und Secrets in derselben Manifestdatei an.
Das Ergebnis: Sicherheit ist kein Hemmschuh mehr, sondern fester Bestandteil der Developer Experience.
Fazit
Kubernetes ermöglicht es, GPUs flexibel und effizient zu nutzen – dank MIG und Time-Slicing auch teamübergreifend. Doch ohne Governance und Secret-Management entstehen Risiken, die Unternehmen teuer zu stehen kommen können.
Mit Tools wie Kyverno (Policy Enforcement) und Vault/Infisical (Secret Management) lassen sich diese Risiken beherrschen – und zwar so, dass Entwickler nicht ausgebremst werden. Entscheider erhalten damit ein klares Bild: die zentralen Stellschrauben für Sicherheit, Compliance und Effizienz in KI-Entwicklungs-Teams sind Access- und Secret-Management.
Wer diese Komponenten konsequent implementiert, schafft eine Umgebung, in der KI-Workloads sicher, compliant und hochproduktiv entwickelt, getestet und betrieben werden können.
Nächste Schritte für Unternehmen
RBAC & Namespace-Strategie entwickeln und dokumentieren.
Kyverno-Policies einführen, die GPU-Usage und Cluster-Richtlinien erzwingen.
Vault oder Infisical für Secret-Management ausrollen.
GitOps-Integration für Policies und Secrets etablieren.
ayedo Rolle als Managed Service Provider liegt darin, Unternehmen den Weg zu einem sicheren, effizienten und compliant betriebenen KI-Kubernetes-Cluster zu ebnen. Wir übernehmen die Architekturberatung, setzen GPU-Slicing (MIG/TS) konsistent um und integrieren Tools wie Kyverno und Vault/Infisical nahtlos in bestehende DevSecOps-Prozesse. Durch GitOps-basierte Betriebsmodelle, kontinuierliches Monitoring und automatisierte Policy-Enforcement-Mechanismen stellen wir sicher, dass Entwicklungs- und KI-Teams produktiv arbeiten können, ohne Governance oder Compliance zu gefährden. Ergebnis: eine skalierbare, revisionssichere und kosteneffiziente Plattform, die Innovation beschleunigt und regulatorische Anforderungen erfüllt.
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