Hyperscaler-Wahn in Deutschland: teuer, bindend und rechtlich fahrlässig

Wer sich nüchtern anschaut, wie die durchschnittliche IT-Infrastruktur in deutschen Unternehmen aussieht, wird feststellen: Der technologische Bedarf ist in den meisten Fällen überschaubar. Active Directory, SQL-Datenbanken, ein ERP-System, ein paar virtuelle Maschinen und eine E-Mail-Infrastruktur, die seit über einem Jahrzehnt zuverlässig ihren Dienst tut – das ist die Realität im industriellen Mittelstand, im Gesundheitswesen, bei Energieversorgern und in Behörden.

Wer sich nüchtern anschaut, wie die durchschnittliche IT-Infrastruktur in deutschen Unternehmen aussieht, wird feststellen: Der technologische Bedarf ist in den meisten Fällen überschaubar. Active Directory, SQL-Datenbanken, ein ERP-System, ein paar virtuelle Maschinen und eine E-Mail-Infrastruktur, die seit über einem Jahrzehnt zuverlässig ihren Dienst tut – das ist die Realität im industriellen Mittelstand, im Gesundheitswesen, bei Energieversorgern und in Behörden.

Was diese Landschaften jedoch nicht benötigen, sind hyperskalierende Plattformen mit globalem CDN, Dutzenden Regionen, Serverless-Funktionen, BigQuery-Engines und GPU-Farmen auf Zuruf. Und dennoch laufen genau diese Szenarien: Unternehmen buchen Infrastruktur bei AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud – und zahlen, als würden sie die nächste Streamingplattform mit 100 Mio. Nutzern skalieren.

Was wirklich passiert: Einfache IT, überdimensionierte Cloud

Diese Diskrepanz hat einen Preis – und zwar in dreifacher Hinsicht:

  • Finanziell, weil Hyperscaler mit komplexen Abrechnungsmodellen und Premium-Services kalkulieren, die für die meisten Kunden völlig überdimensioniert sind.
  • Organisatorisch, weil man mit jedem Cloud-Service mehr Know-how, mehr Abhängigkeit und mehr Komplexität einkauft – die intern kaum jemand wirklich versteht.
  • Rechtlich, weil Dienste von US-Anbietern regelmäßig unter den Geltungsbereich des CLOUD Act fallen – und damit sensible Daten außerhalb der Kontrolle europäischer Rechtsräume liegen.

Es ist ein Trugschluss, zu glauben, man wäre mit der Entscheidung für die „großen Drei" auf der sicheren Seite. Im Gegenteil: Man erkauft sich Komfort mit einem Paket aus intransparenter Infrastruktur, unklaren Zuständigkeiten und hohen Folgekosten – sowohl technisch als auch regulatorisch.

Der Mythos von der unersetzbaren US-Cloud

Die Argumente für die Hyperscaler sind meist dieselben: besser skalierbar, sicherer, leistungsfähiger. Doch was steckt dahinter?

In der Realität bieten viele US-Clouds Funktionen, die zwar eindrucksvoll klingen, im Alltag der allermeisten Kunden aber keinen Nutzen stiften. Wer weder Petabyte an Rohdaten speichert, noch ein globales Produkt in 15 Zonen verfügbar machen muss, braucht schlicht keine Region-übergreifende Architektur. Wer keine LLMs trainiert, benötigt auch keine KI-optimierten GPUs.

Was stattdessen gebraucht wird: Rechenleistung, Speicher, Backup, Hochverfügbarkeit – alles in vertrauenswürdiger Umgebung, zu planbaren Preisen und mit Ansprechpartnern, die nicht auf einem anderen Kontinent sitzen.

Und genau das bieten europäische Cloudanbieter längst. Nicht nur als Alternative, sondern als realistische, praxisnahe Lösung – oft sogar mit dedizierter Hardware, geringeren Latenzen und datenschutzrechtlich auf deutlich stabilerem Fundament.

Was ayedo anders macht – und warum das sinnvoll ist

Wir bei ayedo betreuen täglich mittelständische Kunden, die genau vor der Entscheidung stehen: Wie baue ich meine IT-Infrastruktur so auf, dass sie rechtssicher, wirtschaftlich tragfähig und gleichzeitig technisch flexibel bleibt?

Unsere Antwort darauf ist kein Dogma, sondern ein Architekturprinzip: Die Cloud muss dem Unternehmen dienen – nicht umgekehrt.

Dafür setzen wir auf:

  • Hybride und lokale Hosting-Modelle, bei denen sensible Daten im eigenen Rechenzentrum oder bei europäischen Partnern verarbeitet werden – ohne Umweg über US-Gerichtsbarkeiten.
  • Offene Standards und Open-Source-Technologien, die echte Interoperabilität ermöglichen, statt proprietärer Abhängigkeiten zu erzeugen.
  • Transparente Beratung, die nicht auf Lizenzumsatz oder Vendor-Lockin abzielt, sondern auf nachhaltige, nachvollziehbare IT-Konzepte.

Und: Wir sind nach ISO 9001 und ISO/IEC 27001 zertifiziert – was bedeutet, dass unsere Prozesse wie auch unsere IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht nur dokumentiert, sondern regelmäßig geprüft und validiert werden. Unsere Kunden erhalten damit nicht nur ein Versprechen, sondern eine überprüfbare Grundlage für ihre eigene Compliance.

Fazit: Nicht kleiner denken – sondern klüger

Der Reflex, alles in Richtung der großen US-Plattformen zu verlagern, ist verständlich – aber in vielen Fällen schlicht nicht nötig. Gerade Unternehmen in regulierten Branchen, mit klarem Fokus auf Sicherheit, Stabilität und Kosteneffizienz, fahren besser mit modularen, europäischen Cloudlösungen. Nicht nur aus politischen Gründen, sondern weil es technisch wie wirtschaftlich sinnvoll ist.

Denn wer nicht Netflix ist, sollte auch nicht so hosten, als wäre er es.

Diese Problematik verstärkt sich noch durch den digitalen Ausverkauf Europas und zeigt sich besonders deutlich beim Support-Ende für Windows 10, das deutsche Unternehmen vor die Wahl stellt: Weitermachen wie bisher oder endlich umdenken.

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